Gesetzentwurf besiegelt das Ende von Veikkaus’ Online-Glücksspielmonopol
Posted on: 24/03/2025, 04:10h.
Last updated on: 21/03/2025, 02:20h.
- Die Regierung von Finnland will das Online-Glücksspielmonopol von Veikkaus beenden.
- Dadurch sollen Kanalisierung und Spielerschutz gestärkt werden.
- Eine neue Glücksspielbehörde soll den Markt künftig überwachen.
In Finnland verfügt der Betreiber Veikkaus über ein Online-Glücksspielmonopol. Dessen Tage scheinen nun jedoch gezählt, denn die Regierung reichte Ende vergangener Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf im Parlament ein.

Das neue Gesetz hat zum Ziel, neben dem bisherigen Monopolisten Veikkaus künftig weitere Anbieter von Online-Glücksspiel im Land zu erlauben. Nach Willen der Regierung soll die neue Regelung im Januar 2027 in Kraft treten.
Dieses würde es Unternehmen erlauben, sich um eine Lizenz für Online-Casinos und -Sportwetten zu bewerben. Damit sollen die Regelungen an benachbarte Länder wie Dänemark Schweden angepasst werden.
Unter den skandinavischen Ländern herrscht derzeit regulatorische Uneinigkeit über die Vergabe von Glücksspiellizenzen. Während Dänemark und Schweden auf einen freien Markt mit mehreren Anbietern setzen, verfolgt Norwegen bisher einen anderen Ansatz. Wie mit Veikkaus in Finnland gibt es dort ein Glücksspielmonopol. Dieses erlaubt lediglich dem Betreiber Norsk Tipping das Online-Angebot von Casinospielen und Sportwetten im Netz.
Dem Entwurf zufolge soll Veikkaus die Genehmigung für Lotterien, Rubbellose und landgestütztes Glücksspiel behalten. Für alle Anbietern gelten sollen die bereits obligatorischen Identitätsüberprüfungen und Altersbeschränkungen für das Online-Glücksspiel.
Gesetz soll frühere Fehler beheben
Eines der Ziele der Glücksspielreform ist die Steigerung der Kanalisierungsrate in Finnland. Aktuell spielen nach Auskunft der Behörden zu viele Finnen im illegalen Sektor.
Neuen Schätzungen zufolge beträgt der Marktanteil des Schwarzmarkts am Online-Glücksspiel im Land rund 50 %. Da durch die Gesetzesänderung das legale Angebot vergrößert wird, würde der nicht lizenzierte Sektor reduziert, so die Hoffnung.
Bei der Vorstellung des Gesetzentwurfs geben die Initiatoren die Fehler offen zu:
Im Regierungsprogramm wird festgestellt, dass die derzeitige Glücksspielpolitik nicht erfolgreich war, da das Glücksspiel für einige Finnen ein erhebliches Problem darstellt.
Um dies abzustellen, müsse der Spielerschutz gestärkt werden. Aus diesem Grund enthält der Entwurf eine Reihe von Maßnahmen.
Zu den zentralen Bestandteilen gehören ein System zum Selbstausschluss sowie reduzierte Einsatzlimits. Hinzukommen strenge Marketingregeln, die unter anderem ein Verbot der Influencer-Werbung für Glücksspiel beinhalten.
Überwacht werden soll die Einhaltung der Regeln von einer neuen Aufsichtsbehörde, die laut Planungen 2026 eingerichtet wird. Pünktlich zum Start des liberalisierten Marktes soll sie dann Anfang 2027 die vollständige Regulierungskontrolle von der nationalen Polizeibehörde übernehmen.
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