Macau: Ex-Suncity-Chef Alvin Chau zu 18 Jahren Haft verurteilt

Posted on: 18/01/2023, 01:56h. 

Last updated on: 18/01/2023, 02:04h.

In Macau ist der aufsehenerregende Prozess gegen eine der Schlüsselfiguren des Junket-Geschäfts zu Ende gegangen. Am Mittwoch verurteilte ein Gericht in dem Spielerparadies den ehemaligen Suncity-Boss Alvin Chau zu einer 18-jährigen Haftstrafe.

Skyline Macau
Die größten Geschäfte wickelte Alvin Chau in Macau ab (Bild: Pixabay)

Alvin Chau wurde aufgrund des Angebots von illegalem Glücksspiel verurteilt. Nach Ansicht des Gerichts hätten dabei die VIP-Räume von Suncity in den Casinos von Macau eine besondere Rolle gespielt. Dort habe der Junket-Betreiber finanzkräftigen Spielern verbotenes Glücksspiel angeboten, so die Richter.

Hohe Geldstrafe für Alvin Chau

Durch das illegale Glücksspiel habe Suncity Umsätze im zweistelligen Milliardenbereich erwirtschaftet. Dabei seien nicht nur der Staat und die Spieler, sondern auch die Casinos erheblich geschädigt worden.

Aus diesem Grund wurde Chau über die 18 Jahre Gefängnis hinaus zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Demnach muss der ehemalige Glücksspiel-Tycoon und -Milliardär 8,67 Mrd. HKD (1,02 Mrd. Euro) bezahlen.

Neben Alvin Chau standen 20 weitere Angeklagte in Macau vor Gericht. Auch gegen sie erging am Mittwoch ein Urteil. Acht von ihnen wurden zu Haftstrafen zwischen neun und 15 Jahren verurteilt, vier erhielten Haftstrafen auf Bewährung. Die übrigen acht Angeklagten wurden von dem Gericht von allen Anklagepunkten freigesprochen.

Mit 6,5 Mrd. HKD ist ein Großteil des Geldes für die Staatskasse bestimmt. Doch auch die geschädigten Casinos sollen nach dem Willen des Gerichts nicht leer ausgehen.

Millionenentschädigungen für Macau-Casinos

Den betroffenen Unternehmen sprachen die Richter 2 Mrd. HKD zu. Mit 770 Mio. HKD soll Wynn dabei die höchste Summe erhalten. Weitere 550 Mio. HKD sollen an den Glücksspiel-Konzern Galaxy und 300 Mio. HKD an MGM gehen. Darüber hinaus wurden den Casino-Betreibern Sands und SJM 290 Mio. bzw. 170 Mio. HKD zugesprochen.

Mit dem Urteil endet ein viermonatiger Prozess gegen die Führungsriege von Suncity. Die Geschichte des einstmals größten Organisators von VIP-Reisen für Spieler endete jedoch bereits viel früher. So kündigte Suncity die Einstellung seines Junket-Geschäfts schon kurz nach der Verhaftung von Alvin Chau im November 2021 an.

Trotz der hohen Strafe erlangte Alvin Chau einen kleinen Sieg vor Gericht: Vom Vorwurf der Geldwäsche wurde der Ex-Manager freigesprochen. Ob Chaus Anwälte Berufung gegen das Urteil einlegen werden, wurde bisher nicht bekannt.