China fügt seiner Glücksspiel-Blacklist weitere Länder hinzu

Posted on: 28/01/2021, 02:57h. 

Last updated on: 28/01/2021, 05:22h.

Im Kampf gegen das illegale Glücksspiel will China Medienberichten zufolge weitere Staaten, die Chinesen Glücksspiel ermöglichen, einer schwarzen Liste hinzufügen. Die chinesische Presseagentur Xinhua berichtete am Dienstag von der Erweiterung, jedoch ohne die Namen der Länder zu nennen.

Fahne China
China will Glücksspiel im Ausland zurückdrängen (Bild: Pixabay)

Auf die im vergangenen August erstmals bekanntgewordene schwarze Liste werden Staaten gesetzt, in denen Glücksspielunternehmen gezielt auf finanzkräftige Spieler aus dem Reich der Mitte setzen. Dies stelle eine Gefährdung von chinesischen Bürgern dar, so das Ministerium für Kultur und Tourismus.

Um die Entwicklung zu stoppen, werde die Regierung auch vor Verboten nicht haltmachen. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte:

Chinesischen Bürgern, die in auf der Liste genannte ausländische Städte und Urlaubsgebiete reisen, werden Reisebeschränkungen auferlegt.

Die erneute Warnung sei umso dringlicher, da in den letzten Jahren immer mehr Chinesen ins Ausland gereist seien, um dort in Casinos zu spielen. Auf diese Weise seien 2020 umgerechnet rund 150 Milliarden US-Dollar aus dem Land geflossen.

Warnung an Staaten

Beobachtern zufolge richte sich die Warnung nicht nur an die Reisenden. Zugleich sei sie eine subtile Warnung an Staaten wie Kambodscha, die Philippinen oder Vietnam, damit diese die Regulierung des Glücksspiels vorantrieben.

Dass die offiziellen Warnhinweise Erfolg haben, zeigte sich im vergangenen Jahr. Damals ging die kambodschanische Regierung verschärft gegen das von und für Chinesen betriebene Glücksspiel vor. In der Folge kehrten Tausende Chinesen in ihr Heimatland zurück.

Am Dienstag veröffentlichte die chinesische Botschaft in Kambodscha eine erneute Warnung an chinesische Touristen. Darin wird ihnen dringend davon abgeraten, in dem Land an Glücksspiel jeglicher Art teilzunehmen. In der Vergangenheit sei es mehrfach zu Gewaltanwendung gegen Spieler gekommen. Dabei seien sogar Todesfälle zu beklagen.

Obwohl die betreffenden Nationen nicht genannte wurden, wird in Medien spekuliert, dass auch Australien zu den Ländern auf der schwarzen Liste zählen könnte. So seien in der Vergangenheit insbesondere VIP-Spieler von den australischen Casinos angezogen worden.

Dies könnte in Zukunft ernsthafte Konsequenzen für die Veranstalter haben. Laut eines im vergangenen Dezember verabschiedeten Gesetzes wird das Angebot von Glücksspiel für Chinesen im Ausland als kriminelle Handlung eingestuft. Den Organisatoren und Betreibern drohen somit in China empfindliche Geld- und Haftstrafen.