Britische Immobilien-Lotterie: Mit 2 Pfund zum Herrenhaus
Veröffentlicht am: 12. Juli 2020, 05:30 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 10. Juli 2020, 02:59 Uhr.
Britische Lotteriefreunde haben derzeit die Chance, für kleines Geld in den Besitz eines herrschaftlichen Anwesens in der englischen Grafschaft East Sussex zu gelangen. Gegen einen Preis von 2 GBP pro Los können Interessierte auf ein bezugsfertiges Landhaus im Wert von 1 Mio. GBP hoffen.

Voll renoviertes Herrenhaus
Coles Hall, ein Landgut im Südosten Englands, könnte schon bald das neue Heim eines Glückspilzes sein. Das im Tudorstil erbaute Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert mit 2 ha großem Grundstück wird online verlost.
Josephine Lisle, die derzeitige Eigentümerin, erklärte lokalen Medien gegenüber [Seite auf Englisch], eher zufällig auf die Idee einer Hauslotterie gestoßen zu sein. Nun freue sie sich, mit Coles Hall andere Menschen glücklich machen zu können:
Es war ein uns großartiges Heim, das wir umfassend renoviert haben, und jetzt ist es an jemand anderem, es genauso zu genießen wie wir.
Auch Veranstalter Mike Chatha zeigt sich zufrieden. Der Losverkauf sei gut angelaufen, so der Betreiber von zwei Hauslotterie-Plattformen im Internet. Nichtsdestotrotz wünsche er sich, so viele Tickets wie möglich zu veräußern, um damit den Teil der Einnahmen, der gespendet werden soll, zu erhöhen.
Empfänger sei die Ronald McDonald House Charities UK, die Angehörigen kranker Kinder für den Behandlungszeitraum Unterkünfte in Kliniknähe bereitstelle.
Immobilien-Lotterie bleibt umstritten
In Deutschland ist das Verlosen von Immobilien für Privatpersonen verboten. Anders sieht es in Großbritannien aus, wo die Glücksspielaufsicht das Veranstalten der Lotterien unter Auflagen erlaubt. Hier locken Webseiten mit der Chance auf eine Win-Win-Situation:
Wer sein Haus veräußern möchte, kann mit dem Verkauf vieler günstiger Lose ein gutes Geschäft machen. Lotterieteilnehmer dürfen im Gegenzug unter Einsatz von Minimalbeträgen auf ein wertvolles Eigenheim hoffen.
Kritiker bemängeln, dass die Immobilien-Verlosungen oft intransparent seien und nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllten. So sei es an der Tagesordnung, dass deutlich weniger Lose verkauft würden, als veranschlagt.
Entscheide sich der Eigentümer, seine Immobilie nicht unter Wert abzugeben, müsse sich der Lotteriegewinner mit einem alternativen Geldpreis zufriedengeben. Dieser speise sich aus den Einnahmen der Losverkäufe. Letztlich profitiere so nur der Veranstalter, der in jedem Fall eine Provision bekomme.
Die Ziehung des Glücksloses der Coles Hall-Lotterie soll am 24. Juli per Livestream im Internet übertragen werden. Sollten bis dahin keine 500.000 Lose verkauft sein, soll der Gewinner eine Barauszahlung in Höhe von 80 % der Loseinnahmen erhalten.
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