Ein Jahr vor Sponsoring-Verbot: West Ham macht noch einmal kräftig Kasse
Posted on: 16/06/2025, 09:10h.
Last updated on: 15/06/2025, 01:18h.
- West Ham hat mit BoyleSports einen neuen Glücksspiel-Sponsor gefunden.
- Die Partnerschaft soll dem englischen Fußballverein rund 12 Mio. GBP einbringen.
- Mit Beginn der Saison 2026/27 sind derartige Deals in der Premier League verboten.
Die englische Premier League bereitet sich auf das 2026 kommende Verbot der Glücksspielwerbung auf den Trikots vor. Dies nutzen manche Klubs, um noch einmal kräftig Kasse zu machen. So hat West Ham United laut Medienberichten mit BoyleSports einen neuen Glücksspiel-Sponsor gefunden.

Der lukrative Deal ist wie zu erwarten auf ein Jahr begrenzt und soll dem Verein 12 Mio. GBP (14,1 Mio. GBP) einbringen. Für den US-amerikanischen Buchmacher wäre es nach seinem Trikot-Sponsoring von Sunderland (2007 bis 2010) die zweite derartige Vereinbarung in Englands höchster Fußballliga.
Für West Ham bedeutet das Sponsoring durch BoyleSports hingegen die Fortsetzung ähnlicher Deals aus dem Bereich Glücksspiel. So präsentierte der Sportwetten-Anbieter Betway sein Logo bis zum Ende der vergangenen Saison auf den Trikots.
Der seit vielen Jahren im Mittelfeld der Premier League rangierende Klub ist im Osten Londons beheimatet. Das von seinen Fans auch Lions oder Hammers genannte Team konnte mit dem FC-Cup den letzten großen Erfolg im Jahr 1980 feiern. International liegt der Sieg mit dem Titel der sportlich nicht ganz so bedeutenden UEFA Europa Conference League hingegen noch nicht lange zurück. Diesen sicherte sich die Mannschaft im Jahr 2023.
Durch den Wechsel der Hauptsponsoring-Partner kann der Verein seine Einnahmen kräftig steigern. Laut Medienberichten überwies Betway in der vergangenen Saison rund 10 Mio. GBP an den Klub.
Allerdings könnte diese Partnerschaft nicht zuletzt durch den Wettskandal von Hammers’-Starspieler Risse bekommen haben. Der Buchmacher hatte vor zwei Jahren den Verdacht auf mögliche Spielmanipulation durch Lucas Paqueta öffentlich gemacht.
Kritik von Spielerschützern
Spielerschützer meldeten hingegen Bedenken an. Sie werfen West Ham vor, durch den Glücksspiel-Sponsor BoyleSports an Integrität verloren zu haben. Dies erklärte Will Prochaska, Direktor der Coalition to End Gambling Ads gegenüber britischen Zeitungen.
Prochaska warnte:
Die moderne Glücksspielindustrie hat den Fußball vergiftet. Mannschaften wie West Ham haben ihren moralischen Kompass verloren.
Es sei ein Armutszeugnis für den Fußball, dass Spieler wie Paqueta wegen Glücksspielvergehen auf freien Fuß gesetzt werden, während sein Verein die Möglichkeit habe, gefährliche Glücksspielprodukte bei den Fans zu bewerben. Die Kritik dürfte jedoch nichts daran ändern, dass der Verein an seinem neuen Sponsor festhalten wird.
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