Australien kündigt erstes nationales Selbstausschluss-Register für Online-Glücksspiel an

Posted on: 24/06/2021, 02:11h. 

Last updated on: 02/08/2021, 12:15h.

Die australische Kommunikations- und Medienbehörde (ACMA) hat das Tech-Unternehmen Engine Australia mit Entwicklung und Betrieb eines nationalen Selbstausschluss-Registers für Online-Glücksspiel beauftragt. Dies kündigte die ACMA [Seite auf Englisch] am Mittwoch in einer Pressemitteilung an.

Hand. Würfel
Bald erstes nationales Selbstausschluss-Register für Online-Glücksspiel in Australien. (Bild: pixabay.com, uihere.com, casino.org)

Den Menschen soll es so ermöglicht werden, sich durch einen einzigen Vorgang von allen lizenzierten Anbietern interaktiver Wett- und Glücksspieldienste selbst auszuschließen. Dazu gehören auch Telefon-Wettdienste, die Wetten auf Pferderennen und Sport anbieten.

Die Spieler sollen sich für mindestens drei Monate ausschließen lassen können. Doch es ist auch ein lebenslanger Selbstausschluss möglich. Während des festgelegten Zeitraums müssten Glücksspielanbieter den registrierten Personen den Zugang zum Spielangebot verwehren. Auch dürften Nutzer kein neues Konto anlegen und Marketingnachrichten erhalten.

Die ACMA-Vorsitzende Nerida O’Loughlin bezeichnete dies als „einen großen Schritt nach vorne“ und erklärte:

Das Register wird für Menschen, die Hilfe bei der Änderung ihrer Spielgewohnheiten benötigen, einen Unterschied machen und bestehende Maßnahmen zum Verbraucherschutz ergänzen.

Selbstausschluss am Beispiel Großbritanniens

Engine hat zuvor das Selbstausschluss-Register GAMSTOP für Großbritannien entwickelt. Für Australien soll nun ein vergleichbares System eingerichtet werden. Nach Angaben der ACMA werde das Projekt noch in diesem Jahr beginnen. Der Launch des Systems werde für Mitte 2022 erwartet.

In Großbritannien ließen sich über das Selbstausschluss-System von GAMSTOP bis April 2021 fast 200.000 Menschen ausschließen, die die Befürchtung hatten, die Kontrolle über ihr Spielverhalten zu verlieren. Am 22. Februar dieses Jahres verzeichnete das System einen Tagesrekord von 326 Registrierungen.

In Australien hingegen gibt es zurzeit noch kein nationales Ausschluss-System. Dennoch gibt es einige Optionen. So deckt der Service der Northern Territory Racing Commission bereits eine große Anzahl an großen Glücksspiel-Betreibern ab. Zudem haben Spieler die Möglichkeit, sich bei einzelnen Anbietern sperren zu lassen.

Bis das Selbstausschluss-System an den Start gehen kann, wolle die australische Regulierungsbehörde mit relevanten Interessenvertretern der Branche Kontakt aufnehmen, um sich in Bezug auf die Gestaltung und die Funktionen des Registers auszutauschen.

Auch sei eine Zusammenarbeit mit Verbrauchern und Verbraucherschutzorganisationen vorgesehen, um zu gewährleisten, dass das Register den Bedürfnissen und Wünschen der Nutzer entspreche.