Kriminalität beim Glücksspiel in Macau steigt wegen illegalem Geldwechsel
Posted on: 29/05/2025, 07:41h.
Last updated on: 29/05/2025, 09:50h.
- Macau meldet 61,5 % Anstieg bei Ermittlungen im Zusammenhang mit der Kriminalität beim Glücksspiel.
- Neues Gesetz treibt Fallzahlen in die Höhe.
- Polizei und Festlandbehörden zerschlugen grenzüberschreitende Netzwerke mit Millionenumsätzen.
Macau verzeichnete im ersten Quartal 2025 insgesamt 567 polizeiliche Ermittlungen im Zusammenhang mit Kriminalität beim Glücksspiel. Ein Anstieg um 216 Fälle gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Haupttreiber der Entwicklung war das Ende Oktober 2024 eingeführte Gesetz zur Bekämpfung illegaler Glücksspiel-Kriminalität in Macau. Es kriminalisiert insbesondere den “illegalen Geldwechsel zu Spielzwecken”.
Resultate des neuen Gesetzes
132 von den 567 der registrierten Fälle betrafen den illegalen Geldwechsel beim Glücksspiel. Der 61,5 Prozent Anstieg ist direkt mit dem allgemeinen Plus bei der Glücksspiel-Kriminalität verbunden.
Gleichzeitig meldeten die Behörden einen deutlichen Erfolg bei der Bekämpfung entsprechender Netzwerke.
251 mutmaßliche Geldwechsler wurden festgenommen. Dies ist ein Rückgang um 80,6 Prozent im Vergleich zu 1.292 Festnahmen im Vorjahr.
Darüber hinaus konnten 157 Fälle rund um illegalen Geldwechsel aufgeklärt werden. Darunter fanden sich auch Ermittlungen, die ursprünglich unter anderen Delikten geführt wurden. Die Polizei betonte, dass diese Maßnahmen zur Stabilisierung der Sicherheitslage in und um Spielstätten beigetragen hätten.
Neue Kriminalitätsmuster
Im März 2025 gelang den Sicherheitskräften gemeinsam mit den chinesischen Festlandbehörden die Zerschlagung zweier grenzüberschreitender Banden. Eine Gruppe tarnte sich als Paketdienst. Die andere wickelte Transaktionen über Schmuckgeschäfte ab. Die Gesamtsummen der kriminellen Geldwechsler lagen bei 200 Millionen und 590 Millionen Hongkong-Dollar (23 und 67 Mio. Euro).
Neben Geldwechsel war Betrug das häufigste Delikt im Zusammenhang mit Glücksspiel: 152 Fälle, was 26,8 Prozent ausmacht. Es folgten Wucher (51), Diebstahl (46), Veruntreuung (38) sowie Verstöße gegen Zugangsbeschränkungen (21). Die übrigen Kategorien lagen jeweils unter drei Prozent.
Eine Analyse der 679 Tatverdächtigen ergab, dass 82,5 Prozent nicht aus Macau stammen. Auch unter den 333 Opfern waren über 91 Prozent ausländische Besucher.
Sicherheitsminister Wong Sio Chak betonte in einer Pressekonferenz [Seite auf Englisch], dass die Zunahme des Tourismus um 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr neue Herausforderungen für die öffentliche Ordnung mit sich bringe. Die Polizei werde daher ihre Überwachung, Aufklärung und Strafverfolgung weiter verstärken. Die gesunde Entwicklung des Glücksspielmarkts sowie die soziale Stabilität müssen gesichert werden.
Wong verwies zudem auf wichtige bevorstehende Ereignisse wie die Wahlen zur Legislativ-Versammlung und mehrere nationale Sportwettbewerbe. Die Sicherheitsbehörden hätten mit Risikoanalysen und Einsatzplanungen bereits begonnen.
Er ergänzte abschließend, dass das neue Gesetz zu einem vorübergehenden Anstieg der Fallzahlen geführt habe. Jedoch stelle es ein wesentliches Instrument dar, um illegale Aktivitäten langfristig einzudämmen. Die Polizei werde ihre Strategien weiter anpassen und internationale Kooperationen vertiefen, um der Kriminalität entschieden entgegenzutreten.
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