Fran­kreich: ANJ prüft Aktions­pläne gegen exzes­sives Glücks­spiel

Posted on: 03/04/2025, 05:00h. 

Last updated on: 02/04/2025, 05:58h.

  • Frankreichs Glücksspielbehörde Autorité Nationale des Jeux (ANJ) hat Aktionspläne von Betreibern zur Verhinderung von exzessivem Glücksspiel geprüft.
  • Die Studienergebnisse zeigten in Frankreich aktuell rund 1,2 Millionen Problemspieler.
  • Glücksspielanbieter müssen konkrete Schutzmaßnahmen der ANJ umsetzen.

Die französische Glücksspielbehörde Autorité Nationale des Jeux (ANJ) hat ihre Überprüfung der Aktionspläne zur Verhinderung von exzessivem Glücksspiel beendet. Die Studie umfasste sowohl Erwachsene als auch minderjährige Problemspieler in Frankreich.

Eiffelturm Paris
Stärkere Spielerschutzmaßnahmen in Frankreich gefordert (Bild: Pexels/Yovan Verma)

Frankreichs Glücksspielbehörde geht gegen problematisches Spielverhalten vor

Die Aktionspläne wurden bei der ANJ von insgesamt zwei Betreibern mit Exklusivrechten, 16 lizenzierten Online-Glücksspielbetreibern, 203 Casinos und den 235 Pferderennbahnen eingereicht.

ANJ gab an, dass es in Frankreich rund 1,2 Millionen Glücksspieler mit einem problematischen Spielverhalten gibt. Bei 360.000 Personen erkannte die Glücksspielbehörde ein exzessives Spielverhalten.

Die französische Glücksspielbehörde gab zudem Auskunft zu einer weiteren Studie aus dem Jahr 2021, die sich speziell mit Minderjährigen befasste. Insgesamt 34,8 % der Befragten nahmen in Frankreich bereits am Glücksspiel teil. Weiterhin hatte jedes vierte Kind im Alter von etwa neun Jahren schon Glücksspiele ausprobiert.

Die aktuellen Studienergebnisse ergänzen dabei den jährlichen Bericht der ANJ zur Glücksspielaktivität 2024 in Frankreich. Als Reaktion auf die Zahlen hat die ANJ in ihrem strategischen Plan für die Jahre 2024 bis 2026 die Reduzierung von Spielern mit exzessivem Spielverhalten als eines ihrer Primärziele ausgegeben.

ANJ fordert Glücksspielanbieter zu höherem Spielerschutz auf

Aufgrund der Studienergebnisse, die eine hohe Anzahl an Problemspielern in Frankreich zeigen, hat die ANJ zu verstärkten Maßnahmen zum Spielerschutz aufgerufen. Bereits im letzten Jahr fand eine Kampagne gegen Suchtgefahr bei Sportwetten in Frankreich statt.

Die insgesamt 16 Glücksspielbetreiber wurden dazu aufgefordert, Spieler mit problematischem Spielverhalten schneller und effizienter zu identifizieren. Zudem sollen Anbieter Ergebnisse vorweisen, die von der Behörde durch Kontrollmaßnahmen geprüft werden können.

Die ANJ hob zudem die positive Entwicklung hinsichtlich Spielerschutz und Sicherheitsmaßnahmen in Online-Casinos hervor. Um die Anbieter bei ihren Präventionsmaßnahmen zu unterstützen, hat die Glücksspielbehörde bereits im letzten November ein Tool zur Früherkennung bereitgestellt. Glücksspielanbieter können Problemspieler hiermit schneller identifizieren.

Neben der frühzeitigen Erkennung von Spielern mit drohenden Spielsuchtproblemen sollen weitere Maßnahmen zum Spielerschutz getroffen werden. Um exzessives Spielverhalten zu minimieren, sollen die Glücksspielanbieter schnelle Pokerturniere und Live-Wetten für Problemspieler einschränken.

Im Jahr 2019 wurde angenommen, dass Problemspieler 38,3 % zum Bruttospielertrag in Frankreich beitragen.