PokerStars akzeptiert 4 Mio. USD-Strafe von der US-Börsen­aufsicht

Posted on: 08/03/2023, 08:04h. 

Last updated on: 08/03/2023, 09:35h.

Die Online-Poker-Plattform PokerStars hat in den USA eine kostspielige Einigung mit der Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) erzielt. Die SEC hatte gegen das zum Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment gehörende Unternehmen aufgrund unzulässiger geschäftlicher Kontakte in Russland ermittelt. Nun akzeptierte der Anbieter eine millionenschwere Strafe.

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Die Börsenaufsicht verhängte die PokerStars-Strafe (Bildkomposition: Casino.org)

Am Montag gab die SEC in einer Meldung bekannt, PokerStars aufgrund seiner geschäftlichen Aktivitäten in Russland mit einer Geldstrafe in Höhe von 4 Mio. USD belegt zu haben. Die US-Börsenaufsicht warf der Flutter-Tochter vor, zwischen 2015 und 2020 rund 8,9 Mio. USD an russische Firmen und Einzelpersonen gezahlt zu haben, um die Chancen für eine Glücksspiel-Lizenz in dem Land zu steigern.

Die SEC erklärte:

In der Anordnung der SEC wird festgestellt, dass das Unternehmen es in diesem Zeitraum versäumt hat, ein ausreichendes System interner Rechnungslegungskontrollen für seine Tätigkeit in Russland in Bezug auf externe Berater zu entwickeln und aufrechtzuerhalten und durchgängig genaue Aufzeichnungen über die Zahlungen an seine Berater in Russland zu erstellen und zu führen.

Die Zahlungen seien in Form von Geschenken unter anderem an Regierungsbeamte gegangen, ohne die notwendigen Compliance-Vorgaben zu erfüllen. Dies sei nicht mit den börsenrechtlichen Regeln vereinbar. Aus diesem Grund seien die Ermittlungen aufgenommen worden.

PokerStars-Vergehen vor Flutter-Einstieg

Ein Sprecher von Flutter betonte in einem Statement, dass das Unternehmen die PokerStars-Strafe akzeptiere. Er fügte hinzu, dass das nun durch die SEC geahndete Vergehen vor der Übernahme des Managements durch den Konzern geschehen sei.

Der Flutter-Sprecher erklärte:

Es handelt sich um ein Problem, das aus der Zeit stammt, bevor Flutter Eigentümer der Stars Group [dem damaligen PokerStars-Eigentümer, Anm. der Redaktion] wurde. Nach der Übernahme der TSG haben wir erhebliche Änderungen vorgenommen, um einen Kontrollrahmen einzuführen, der den bestehenden Standards von Flutter entspricht.

Flutter habe nach Erkennen der Missstände eine eigene Untersuchung durchgeführt und sichergestellt, dass solche Verstöße nicht wieder vorkämen. Die SEC habe diese Bemühungen honoriert. Zudem stellte Flutter fest, dass sämtliche geschäftliche Verbindungen zu Russland nach dessen Invasion in die Ukraine im vergangenen Jahr eingestellt worden seien.

Die Strafe der Tochter PokerStars dürfte für Flutter finanziell gut zu verschmerzen sein. Schließlich konnte der Glücksspiel-Konzern erst vor wenigen Tagen neue Rekordzahlen für das vergangene Jahr verkünden.