WSOPE 2018: Der Brite Jack Sinclair ist der neue Poker Champion

Posted on: 03/11/2018, 05:30h. 

Last updated on: 03/11/2018, 01:11h.

Die WSOPE 2018 im King´s Casino in Rozvadov, Tschechien, die am 9. Oktober begonnen hat, ging gestern Abend mit dem Final Table des Main Events zu Ende. Jack Sinclair aus Großbritannien konnte sich gegen seine Gegner durchsetzen und nahm das goldene Bracelet sowie ein Preisgeld von 1.122.239 Euro mit nach Hause.

Jack Sinclair WSOPE 2018
Jack Sinclair gewinnt die WSOPE 2018 (Bild: wsop.com)

Bereits neun Bracelets wurden bei der WSOPE 2018 im King´s Casino vergeben. Jetzt ist auch das siebentägige Event #10: €10,350 No-Limit Hold’em Main Event, der Höhepunkt der erfolgreichen Poker Veranstaltung, entschieden.

534 Spieler haben sich registriert und generierten einen stattlichen Preispool von 5.073.000 Euro. Der stolze Bracelet Gewinner, der sich bis zum Schluss durchsetzen konnte, ist Jack Sinclair aus Großbritannien.

Das Main Event beginnt

Tag 1A begann am 27. Oktober. Insgesamt nahmen 140 Spieler an den Tischen im King´s Casino Platz. Weitere 201 Spieler registrierten sich für Tag 1B. Gespielt wurde mit einem Startstack von 1 Million Chips.

Auch bekannte Namen aus der Pokerwelt wie Will Givens, Viktor Blom, Martin Kabrhel, Davidi Kitai und Shaun Deeb waren mit dabei. Allerdings schafften sie es nicht, sich für Tag 2 zu qualifizieren. John Cynn, der diesjährige Champion der WSOP 2018 in Las Vegas, wollte sein Können ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Er schaffte es ebenfalls nicht in die nächste Runde.

Pokerchips
Spannende Poker Action auf der WSOPE 2018 (Bild: pixabay.com)

Am Montag, den 29 Oktober, begann Tag 2. 221 Spieler traten zu spannenden Duellen an. Drei Spieler nutzen die Option der späten Registrierung.

Am Dienstag war Halbzeit beim Main Event der WSOPE 2018. 165 Spieler kehrten an die Tische zurück. Mit dabei war auch noch der US-Amerikaner Ryan Riess, der Gewinner des WSOP Main Events in Las Vegas.

Könnte er es schaffen, neben Phil Hellmuth der zweite Spieler der Geschichte der WSOP sein, der sowohl das Main Event der WSOP als auch der WSOPE gewinnt?

Als Tag 3 zu Ende gegangen war, sagte Riess:

„Heute war es großartig. Es fing eigentlich ziemlich schlecht an. Ich hatte nur noch 150.000 bei Blinds von 3000/6000. Aber der Spieler zu meiner Rechten schob seinen riesigen Stack rein. Ich hatte Glück und konnte mich verdoppeln.

Die WSOP hier ist etwas anders als in Las Vegas. Eigentlich ist vieles anders als in Vegas. Aber es ist immer noch das gleiche Turnier, das gleiche bekannte Main Event. Die Stimmung hier in Rozvadov ist anders, aber es ist immer noch ein sehr prestigeträchtiges Turnier.“

Der Bubble Boy

Wenn ein Spieler bei einem Turnier genau an der Bubble, also einen Platz vor den Geldrängen, eliminiert wird, ist das sehr ärgerlich, insbesondere beim Main Event der WSOPE. Der Pechvogel war Viktor Taranenko aus Russland.

Er hatte sich vor knapp drei Jahren bei einer Online Poker Webseite in einem Satellite Turnier für nur 0,01 Euro qualifiziert und gewann schließlich ein Ticket für das Main Event im Wert von 10.350 Euro.

Von insgesamt 534 Spielern sollten nun die besten 81 einen Teil des Preispools erhalten. Wer die Bubble überstehen konnte, bekam eine Mindestauszahlung von 15.074 Euro.

Die Reihen lichten sich

50 Spieler waren Anfang des 4. Tages noch dabei. Alle konnten entspannt mit ihrem Spiel beginnen, denn sie hatten sich bereits einen Teil des Preispools gesichert. Angesichts der steigenden Blinds wurde das Spiel aber schnell aggressiver.

Ein Spieler nach dem anderen musste das Turnier verlassen. 15 verbliebene Spieler setzten ihr Spiel nunmehr an zwei Tischen fort. Am Ende des Tages waren nur noch 12 Spieler übrig.

Als Tag 5 anbrach, lagen die Blinds bei 30.000/60.000 sowie 60.000 Big Blind Ante. Der Durchschnitt lag bei etwa 80 Big Blinds und bot genügend Raum für durchdachtes und strategisches Pokerspiel. Am Ende des Tages standen die Spieler fest, die am Final Table Platz nahmen.

Der Final Table

Nun war es endlich soweit. Eine siebentägige Veranstaltung näherte sich dem spannenden Ende. An den Final Table schafften es sechs Spieler, unter ihnen auch der WSOP Bracelet Gewinner Ryan Riess aus den Vereinigten Staaten.

Spieler am Final Table

Milos Skrbic              Serbien

Ryan Riess               USA

Laszlo Bujtas            Ungarn

Krasimir Yankov      Bulgarien

Jack Sinclair             Großbritannien

Ihor Yerofieiev Ukraine

Preisgelder

Platz 1: 1.122.239 Euro

Platz 2: 693.573 Euro

Platz 3: 480.028 Euro

Platz 4: 337.778 Euro

Platz 5: 241.718 Euro

Platz 6: 175.965 Euro

Ihor Yerofieiev verabschiedete sich auf dem sechsten Platz, nachdem er aus der Position UTG mit einem Paar Sechsen All-in ging. Skrbic callte mit Ac-Qd, das Board brachte Kc-Ad-Qh-3c-5d.

Zwar konnte Milos Skrbic kurz seinen Stack aufbauen, hatte aber nach zwei unglücklichen Moves nur noch 3.625.000, die er vom Button mit Kd-Jh in die Mitte schob. Laszlo Bujtas callte mit As-Qc. Bujtas traf am Board sein Ass, was für Skrbic den fünften Platz und den nicht unbeträchtlichen Gewinn von 241.718 Euro bedeutete.

Der vierte Platz ging an Ryan Riess, der es nun doch nicht schaffte, sein zweites Main Event Bracelet zu ergattern. Er limpte mit einem Paar Siebenen am Button, Yankov raiste, Riess ging All-in. Doch der Bulgare zeigte AA, das Board brachte keine Hilfe für Riess. Er verabschiedete sich auf dem vierten Platz und nahm 337.778 Euro mit nach Hause.

Er sagte dann:

„Ich glaube, ich habe ganz gut gespielt, bis gestern. Ich will gar nicht über den gestrigen Tag sprechen. Ich habe eine Menge Fehler gemacht. […] Ich freue mich dennoch über das Ergebnis. Ich habe schließlich viel Geld gewonnen. Ich hatte auch ein paar Mal Glück. Aber ich wollte gewinnen. […]“

Er sagte auch noch, dass er nicht mehr im Casino verbleiben wolle, auch wenn es sehr schön sei. Er plane nun, mit seiner Freundin eine kleine Reise zu machen, vielleicht nach Prag, um sich zu entspannen.

Den dritten Platz belegte der Bulgare Krasimir Yankov. Er raiste am Button mit einem Paar Fünfer, der Brite Jack Sinclair raiste mit Siebenen, Laszlo Bujtas aus Ungarn callte mit einem Zweier Paar.

Der Flop kam mit Qd-7d-5s. Sinclair und Yankov floppten demnach jeweils ein Set. Sinclair checkte, Yankov setzte und Sinclair antwortete mit einem Check-Raise. Bujtas foldete.

Der Turn zeigte Ks, Sinclair checkte wieder, Yankov setzte und Sinclair ging All-in. Yankov callte und schob seinen Stack in die Mitte. 6s kam am River, keine Hilfe für Yankov, der sich auf dem dritten Platz und einem Gewinn von 480.028 Euro verabschiedete.

Heads Up

Karten, Pokerchips
Viel Spannung im Heads-up (Bils: pixabay.com)

Noch zwei Spieler sind am Final Table verblieben, der Brite Jack Sinclair und der Ungar Laszlo Bujtas. Sinclair führte leicht mit 27.050.000 gegen Bujtas, der einen Stack von 26.070.000 hatte. Es begann ein dreistündiges Heads-up Duell.

Am Anfang gelang es Bujtas, in Führung zu gehen, als er mit 9d-7c am Button raiste und Sinclair mit Jh-9s callte. Das Board kam mit Js-6c-5d-8h-5s und brachte Bujtas einen riesigen Pot.

Doch Sinclair schaffte es, die Führung zurückzuerlangen, da er es schaffte, Bujtas Bluffs zu erkennen. Mit seinen verbliebenen 3.200.000 Chips schob der Ungar mit Jd-7s All-in, Sinclair callte mit Qh-9c. Das Board kam mit Kd-Qc-3h-6h-7c und brachte dem Briten den Sieg, das Bracelet und ein Preisgeld von 1.122.239 Euro.

Sinclair freute sich über seinen Sieg und sagte:

„Es ist, als sei man in einem Traum. Die ganze Woche war absolut verrückt und sehr angenehm, nicht wie die anderen Turniere, die ich gespielt habe. Hier habe ich keinen großen Pot verloren. Ich habe auch die Hände bekommen, die ich brauchte. Ich bin sehr glücklich.“

Die WSOPE 2018 ist nun zu Ende und bescherte spannende Poker Action und so einige Überraschungen. Was werden die großen Pokerturniere im Jahre 2019 für die Spieler bereithalten?