WestLotto präsentiert Regulierungs­vorschlag zu Lootboxen

Posted on: 03/10/2023, 09:42h. 

Last updated on: 04/10/2023, 06:11h.

WestLotto fordert schon seit Längerem eine gesetzliche Regulierung der Lootboxen. Nun hat der staatliche Lotteriebetreiber einen Regulierungsvorschlag vorgestellt.

Kind, Jugendlicher, Videospiel
Kinder und Jugendliche sollen laut WestLotto besser vor Lootboxen geschützt werden. (Symbolbild: Pixabay/Oleksandr Pidvalnyi)

Wie WestLotto am Montag mitteilte, sei der Vorschlag von dem Rechtsanwalt Carsten Bringmann von Noerr ausgearbeitet worden. Er basiert auf einer Neuregelung des § 14b des Jugendschutzgesetzes (JuSchG).

Die Paragrafen 14 sowie 14a des Jugendschutzgesetzes regulieren in ihrer gültigen Fassung die Kennzeichnung von Filmen und Spielprogrammen sowie von Film- und Spielplattformen. Den Vorschlägen von WestLotto zufolge würden diese beiden Bestimmungen um einen weiteren Paragrafen ergänzt, der eine spezifische Regelung zu Lootboxen enthalten würde. Dabei beschränkt sich der Regulierungsvorschlag eindeutig nur auf solche virtuellen Beutekisten, die entgeltlich erworben werden können. Lootboxen, die erspielt werden können, würden beispielsweise nicht unter diese Regelung fallen.

Das Jugendschutzgesetz als richtiger Rahmen für die Regulierung von Lootboxen?

Bereits in der Vergangenheit wies Bringmann von Noerr darauf hin, dass die Regulierung von Lootboxen im Jugendschutzgesetz verankert werden müsse. Das Glücksspielgesetz sei hierfür nicht geeignet, weil es sich an Volljährige richtet. Hinzu kommt, wie WestLotto in seiner Pressemitteilung erklärte, dass es gerade der Jugendschutz sei, der bei der Diskussion um glücksspielähnliche Elemente wie Lootboxen im Vordergrund stehe.

WestLotto-Geschäftsführerin Christiane Jansen erklärte:

Jugendschutz ist in dieser Diskussion unser höchstes Ziel. Glücksspielähnliche Elemente im Gaming haben wir bereits vor Jahren als immer größer werdendes Problem für Kinder und Jugendliche erkannt – deshalb engagieren wir uns in dieser Debatte um eine lösungsorientierte Regulierung so intensiv.

Der nun unterbreitete Vorschlag beinhaltet insbesondere sechs Punkte, zu denen die Registrierung von Spielern sowie die Identifizierung und Authentifizierung der bei der Registrierung gemachten Angaben gehören. Zudem solle die Ausgestaltung der Lootboxen selbst geregelt und die Werbung für Lootboxen gegenüber Minderjährigen verboten werden. Weiterhin vorgesehen sind eine Kennzeichnung der Trägermedien mit Lootboxen sowie Pflichthinweise unter anderem zur Befüllung der Lootboxen und Preishinweise.

Ziel des Vorschlages sei es WestLotto zufolge, die Entscheidungsträger im Bund zur konkreten Diskussion anzuregen. Ob der Regulierungsvorschlag in Zukunft zu einer tatsächlichen gesetzlichen Regulierung von Lootboxen führen könnte, ist damit unklar. Nicht kommentiert wird von WestLotto zudem, ob ein entsprechendes Gesetz sich auf Lootboxen beschränken oder andere In-Game-Käufe mit einbeziehen sollte.