Trotz poli­tischem Gegen­wind: Veik­kaus plant Zeit nach Mono­pol-Aus

Posted on: 19/05/2025, 05:28h. 

Last updated on: 19/05/2025, 10:05h.

  • In Finnland steht das Monopol für Glücksspiel vor dem Aus, weshalb Betreiber Veikkaus Maßnahmen ergriffen hat.
  • Der Glücksspielkonzern bereitet den Start einer neuen Plattform für Sportwetten vor.
  • Derweil erhalten die Pläne der Regierung für eine neue Regulierung einen Rückschlag.

Obwohl das Monopol erst 2026 oder 2027 fallen könnte, bereitet sich Veikkaus bereits auf den Markteintritt neuer Konkurrenten vor. Dabei setzt der Glücksspielkonzern auf die Technologie des Softwaredienstleisters OpenBet. Dies würde eine Abkehr von dem bisherigen IT-Dienstleister und Online-Betreiber DraftKings bedeuten.

Veikkaus-Shop
Veikkaus modernisiert sein Angebot (Bild: Veikkaus)

Gegenüber Branchenmedien erklärte Veikkaus, dass es sich durch die Umstellung wettbewerbsfähiger aufstellen wolle. Dies könne durch die Lösung von OpenBet optimal realisiert werden, so der Betreiber.

Ein wichtiger Baustein bilde die effiziente Generierung der Wettquoten. Dies gelte insbesondere für in Finnland populäre Sportarten wie Eishockey oder die finnische Baseball-Variante Pesäpallo. Hier gelte es, Wettinformationen über die vielen lokalen Teams und Events umfassend ins Sportwetten-Angebot zu integrieren.

Veikkaus-Manager Andreas Reimblad erklärte:

Wir können Märkte und ein Produkt erstellen, das niemand sonst auf dem Markt mit der gleichen Genauigkeit wie wir kreieren kann.

Dadurch erhofft sich der Konzern einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, sobald der Markt für andere Betreiber freigegeben wird. Veikkaus spekuliert darauf, dass internationale Buchmacher aufgrund des kleinen finnischen Marktes diese landesspezifischen Angebote vernachlässigen.

Rückschlag für Regierungspläne

Ob es in dem geplanten Rahmen tatsächlich zur Neuregulierung des Glücksspiels in Finnland kommt, ist seit der vergangenen Woche allerdings ungewiss. So traf der Vorschlag der Regierung in Bezug auf das Monopol-Aus von Veikkaus auf politischen Gegenwind.

Der parlamentarische Ausschuss für Soziales und Gesundheit drückte seine Besorgnis darüber aus, dass der Regierungsentwurf die mit dem Glücksspiel verbundenen Schäden erhöhen könnte. Deshalb empfahl der Ausschuss eine Reihe von Änderungen an dem vorgeschlagenen Glücksspielgesetz.

Zu den größten Änderungswünschen zählt eine Anhebung der Altersgrenze für das Glücksspiel in Finnland. Diese soll auf 20 Jahre angehoben werden. Außerdem soll die Regierung dem Spielerschutz und der damit verbundenen Schadensprävention mehr Vorrang einräumen.

Die Parlamentarier bewerten den Schutz der Spieler höher als die Öffnung des Marktes für den Wettbewerb. Sie vertreten die Meinung, dass das Glücksspiel nicht als normales Konsumgut behandelt werden darf.

In diesem Zusammenhang verweisen sie auf das Suchtpotenzial und die möglichen finanziellen sowie gesundheitlichen und sozialen Schäden für Betroffene. Die Vorbehalte werden nun in einem Bericht zusammengefasst, den der Ausschuss derzeit vorbereitet.