USA: Britische Glücksspiel­anbieter zur Überprüfung des Spieler­schutzes aufgefordert

Posted on: 30/01/2023, 09:44h. 

Last updated on: 30/01/2023, 09:44h.

In Großbritannien ansässige Glücksspielanbieter, die auf dem US-amerikanischen Glücksspielmarkt aktiv sind, sollen derzeit unter zunehmendem Druck stehen. Sie sollen dazu aufgefordert worden sein, externen Experten die Überprüfung ihrer Spielerschutzmaßnahmen zu erlauben. Dies geht aus einem Bericht der britischen Tageszeitung The Times vom Montag hervor.

FanDuel
Glücksspielanbieter wie FanDuel stehen in den USA derzeit in der Kritik hinsichtlich ihrer Spielerschutz-Maßnahmen. (Bild: Flickr/Focal Foto)

Dem Bericht der Times zufolge stünden Anbieter wie FanDuel und DraftKings in den USA derzeit wegen mangelnder Transparenz unter Kritik. So habe der National Council on Problem Gambling infrage gestellt, warum sie sich noch nicht zu einer Überprüfung durch Dritte hätten verpflichten müssen. Keith Whyte, Geschäftsführer des National Council on Problem Gambling habe erklärt:

Sie sitzen auf einer großen Geschichte, die sie nicht erzählen wollen. Das erweckt den Verdacht, dass sie vielleicht nicht [die höchsten Standards] einhalten.

Glücksspielanbieter beteuern Spielerschutz-Bemühungen

Die betreffenden Glücksspielanbieter selbst hätten allerdings betont, dass ihnen die Sicherheit der Spieler überaus wichtig sei. Sie würden über robuste Spielerschutzmaßnahmen verfügen.

FanDuel habe betont, das Unternehmen ermögliche es seinen Kunden, sich landesweit vom Glücksspiel auszuschließen. Weiterhin kommentiere der Anbieter, dass er:

…alle Kundenschutzstandards und Standards für das verantwortungsvolle Glücksspiel in jedem der Online-Glücksspielmärkte, in denen er tätig ist, in strenger Übereinstimmung mit den Richtlinien des jeweiligen Staates einhalte.

DraftKings erklärte, aktiv an verschiedenen Arbeitsgruppen teilzunehmen und mit externen Beteiligten hinsichtlich des Spielerschutzes zusammenarbeite.

Gleichwohl fordere der National Council on Problem Gambling eine stärkere Überwachung und betont, dass in Großbritannien in Sachen Spielerschutz stark durchgegriffen werde. Jährlich verhänge die britische Glücksspielbehörde Geldstrafen in Höhe von mehreren Millionen Pfund.

Seien die Sicherheitsvorkehrungen in den USA für Spieler unzureichend, könnte es Whyte zufolge zu ähnlichen Maßnahmen kommen.

Großbritannien kurz vor Veröffentlichung des White Papers

In Großbritannien wartet der Glücksspielmarkt derzeit auf die Veröffentlichung eines White Papers zur neuen Glücksspielregulierung. Immer wieder hatten Branchenvertreter hier vor einer zu strikten Regulierung gewarnt und darauf hingewiesen, dass diese zur Abwanderung der Spieler in den Schwarzmarkt führen könnte.

Besonders die Bonitätsprüfungen der Spieler, die in die neue Regulierung einfließen sollen, haben immer wieder zur Kritik geführt. Gleichwohl scheint die Regierung an ihren Plänen festzuhalten. So betonte Paul Scully, der parlamentarische Staatssekretär für Technologie und digitale Wirtschaft und in dieser Funktion verantwortlich für die Glücksspielbranche, es handele sich bei der geplanten Maßnahme keineswegs um eine „Erschwinglichkeitsprüfung“.

Ziel der Regierung sei es nicht, den Spielern vorzuschreiben, welchen Teil ihrer Einnahmen sie für das Glücksspiel ausgeben dürften. Dies erklärte Scully beim jährlichen Treffen des Betting and Gaming Council [Seite auf Englisch]. Es handele sich vielmehr um eine „Prüfung des Finanzrisikos“, bei der geprüft werde, ob höhere Ausgaben ein Indikator für problematisches Spielverhalten sein könnte.

Ein hohes Ausgabeverhalten sei potenziell mit dauerhaften finanziellen Schäden verbunden. Bevor es jedoch voraussichtlich in wenigen Wochen zur Veröffentlichung des White Papers komme, werde sich Scully mit Branchenvertretern treffen, um über diese und weitere Sicherheitsmaßnahmen zu sprechen.