Mangelnder Geld­wäsche- und Spieler­schutz: UKGC ver­hängt 2 Mio. GBP-Geld­strafe

Posted on: 16/05/2025, 03:20h. 

Last updated on: 15/05/2025, 01:39h.

  • Spreadex wurde von der UKGC wegen Verstößen gegen Geldwäsche-Richtlinien und die soziale Verantwortung mit einer hohen Geldstrafe belegt.
  • Die Glücksspielbehörde verurteilte den Online-Anbieter zur Zahlung von 2 Mio. GBP.
  • Für Spreadex ist es bereits die zweite Abmahnung durch die britischen Kontrolleure.

Großbritannien ist bekannt dafür, bei Verstößen gegen die Glücksspielgesetze harte Sanktionen zu verhängen. Das erlebt nun auch der Online-Glücksspielanbieter Spreadex, der von der UK Gambling Commission (UKGC) aufgrund von Verstößen gegen die Geldwäsche-Richtlinien sowie mangelnden Spielerschutz eine empfindliche Geldstrafe von gut 2 Mio. GBP (2,4 Mio. Euro) erhielt.

Spreadex-Logo
Die UKGC verhängt eine hohe Geldstrafe (Bild: Spreadex)

Die britische Glücksspielbehörde sieht es als erwiesen an, dass der Online-Buchmacher mehrfach gegen die regulatorischen Vorgaben verstieß. Besonders ins Gewicht fallen dabei laut UKGC Verfehlungen von Spreadex bei der Bekämpfung von Geldwäsche.

Zu den Versäumnissen gehört demnach eine unzureichende Risikobewertung. So wurden kunden- und produktbezogene sowie geografische und Zahlungsrisiken nicht ausreichend berücksichtigt. Aus diesem Grund seien die angewandten Verfahren nicht geeignet, um Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung zu verhindern.

Die UKGC erklärt dazu in einem Statement:

Der Lizenznehmer verließ sich zu sehr auf die von den Kunden selbst gemeldete Finanzlage. Die Kunden konnten weiterhin erhebliche Geldbeträge einzahlen, ohne Angaben zur Herkunft der Gelder zu machen, die den vorhandenen Risiken entsprachen.

Demnach konnte beispielsweise ein Neukunde innerhalb kurzer Zeit etwa 64.000 GBP einzahlen, ohne dass Spreadex zusätzliche Informationen über die Herkunft der Gelder einholte.

Schwacher Spielerschutz

Bei dem erwähnten Kunden holte der Online-Anbieter zudem keine Informationen bezüglich einer eventuell vorhandenen Spielstörung ein. Deshalb wurden keine Schutzmaßnahmen eingeleitet, was auch ein Grund dafür sein könnte, dass der Mann innerhalb eines Monats 50.000 GBP verlor.

Für Spreadex ist es bereits das zweite Mal, dass das Unternehmen mit Sanktionen der Glücksspielbehörde konfrontiert wurde. Schon Jahr 2022 musste der Betreiber eine Geldbuße [Seite auf Englisch] in Höhe in Höhe von 1,36 Mio. GBP begleichen. Auch damals hatte die UKGC Spreadex Versäumnisse im Bereich der sozialen Verantwortung und bei der Bekämpfung von Geldwäsche vorgeworfen.

Erschwerend kommt nach Angaben der UKGC hinzu, dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelt. Demnach wiederholte der Lizenznehmer dieselben mangelhaften Überprüfungen auch bei anderen Kunden, ohne die Kontrollen zu verstärken. Deshalb habe sich das Risiko der für problematische Glücksspielaktivitäten erhöht, urteilt die Behörde.

John Pierce, Leiter der Abteilung Strafverfolgung bei der Behörde, verband dies mit einer Aufforderung an alle Online-Anbieter. Sie müssten nicht nur solide Strategien, Verfahren und Kontrollen zur Bekämpfung der Geldwäsche einführen, sondern auch schnell auf Anzeichen verdächtiger Aktivitäten reagieren.