Härteres Vorgehen gegen Rassismus und Sexismus auf Twitch

Posted on: 22/12/2020, 02:07h. 

Last updated on: 22/12/2020, 02:07h.

Mit ihrer neuesten Ankündigung, beleidigende Wörter zu verbieten, hat die US-amerikanische Streaming-Plattform Twitch im Netz für Diskussionen gesorgt. Nachdem Twitch vor Kurzem das englische Wort „simp“ (zu Deutsch in etwa „Trottel“) verboten hatte, legte die Plattform nun den Fokus auf das N-Wort.

Stop Racism Regenbogen
Twitch verbietet das “N-Wort” im Kampf gegen Rassismus (Bild: Pixabay)

So stellte Twitch am Samstag auf seinem Twitch-Kanal klar, dass die Nutzung des Wortes ab sofort nicht mehr toleriert und daher automatisch gesperrt werde.

 

In ihrem Post konkretisieren die Admins zunächst, dass die gewöhnliche Schreibweise des N-Wortes mit einem „R“ am Ende nicht geduldet werde. Auf seinen eigenen Post antwortend stellte Twitch dann klar, dass auch die häufig verwendeten Varianten mit „A“ am Ende nicht als rassistische Beleidigung genutzt werden dürften.

Während einige Twitch-Follower die Ankündigung lobten, kritisierten andere, dass die Plattform grundsätzlich nicht hart genug gegen Beleidigungen vorgehe. Die Schreibweise mit „A“ zu tolerieren, sofern sie nicht als rassistische Beleidigung gedacht sei, sei nicht nachvollziehbar. Ein User kommentiert:

Das Wort, ganz egal ob mit R oder A hinten, sollte nicht auf Twitch gesagt werden, Punkt. Es gibt andere Wörter, die man verwenden kann und sollte. Niemand, ganz egal welche Rasse, sollte das Wort nutzen, wir sind alle in der Lage, ein besseres Vokabular anzuwenden.

Andere wiederum empörten sich, dass Twitch das N-Wort mit Wörtern wie „simp“ und anderen kürzlich verbotenen Begriffen (bspw. incel, virgin) gleichstelle und somit banalisiere.

N-Wort theoretisch schon seit Jahren verboten

Ein User, der nach eigener Aussage vor einigen Jahren selbst als Admin für Twitch tätig gewesen sei, bemühte sich, die Gemüter auf Twitter zu beruhigen. Er erklärte, dass das N-Wort laut den Twitch-Regularien schon seit vielen Jahren verboten sei. Twitch sei mit der erneuten Ankündigung jedoch sehr ungeschickt gewesen.

Der Unterschied, den Twitch versäumt habe, verständlicher zu erklären, liege darin, dass die anderen verbotenen Wörter (insbesondere „simp“) nicht zwangsläufig zu einer Sperre des Twitch-Users führe, der sie verwende.

Dieses und andere “Beleidigungswörter” könnten in spaßigem Kontext untereinander verwendet werden. Sobald jedoch die Absicht zu erkennen ist, dass ein Wort mit rassistischer oder sexistischer Absicht gebraucht werde, drohe dem User eine Sperre.

Er hoffe, dass sich Twitch mit seinen künftigen Posts zum Thema geschickter anstellen werde. Gleichzeitig betonte er, dass die Plattform grundsätzlich viel mehr dafür tun müsse, gegen Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung vorzugehen.