Drohende 400 Mio. AUD-Strafe: Star Casinos vor dem end­gül­tigen Ruin?

Posted on: 09/06/2025, 04:19h. 

Last updated on: 07/06/2025, 07:27h.

  • Casino-Betreiber Star Entertainment droht eine 400 Mio. AUD-Strafe und damit der finanzielle Ruin.
  • Die Glücksspielbehörde wirft dem Unternehmen schwerwiegende Gesetzesverstöße vor.
  • Erst vor wenigen Wochen hatte Bally’s ein 300 Mio. schweres Rettungspaket geschnürt.

Für den strauchelnden australischen Casino-Betreiber könnte das wirtschaftliche Überleben akut gefährdet sein. Grund ist eine drohende millionenschwere Strafe der Glücksspielbehörde, die für Star Entertainment tatsächlich den finanziellen Ruin nach sich ziehen könnte.

Eingang Star-Casino
Bringt die Strafe dem Casino-Betreiber den Ruin? (Bild: Star)

Tatsächlich hängt die wirtschaftliche Zukunft des Glücksspielkonzerns nun von den Gerichten an. Die Glücksspielbehörde AUSTRAC wirft dem Unternehmen in einem Prozess eklatante Verstöße gegen die Geldwäsche- und Glücksspielgesetze zu.

Demnach wiesen Stars interne Vorkehrungen zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erhebliche Mängel auf. So wurde die legale Herkunft der von Kunden eingezahlten Gelder vielfach nur unzureichend untersucht.

In dem Verfahren geht es um Verdachtsfälle aus den Jahren 2016 bis 2020. In diesem Zeitraum soll der angeschlagene Casino-Konzern in seinen Spielstätten in Sydney, Brisbane und an der Gold Coast verdächtige Transaktionen in Milliardenhöhe ermöglicht haben. Allein in Sydney soll es sich um Beträge in Höhe von 11,8 Mrd. AUD (6,7 Mrd. Euro) handeln. insgesamt geht es um 117 Personen, gegen die von den Behörden wegen möglicherweise illegaler Tätigkeiten ermittelt wurde.

Im Zentrum der Untersuchung stehen Stars Verbindungen zu asiatischen Junket-Betreibern. Dabei geht es ganz besondere um Mitglieder des VIP-Veranstalters Suncity, dessen Chef Alvin Chau eine 18-jährige Haftstrafe in einem chinesischen Gefängnis absitzt.

Verbindungen zu kriminellen Junkets

Erschwerend kommt laut AUSTRAC hinzu, dass die geschäftlichen Beziehungen zu Suncity anhielten, obwohl es eindeutige Hinweise zu kriminellen Verstrickungen der Gruppe gab. Laut Behörde sollen diese erst zwei Jahre später nach der Verhaftung Chaus beendet worden sein.

AUSTRAC-Ankläger Simon White erklärte vor Gericht, dass die 400 Mio. AUD-Strafe den Versäumnissen des Unternehmens angemessen sei:

Wenn man ein Casino betreiben will, muss man sehr kostspielige und bedeutende Systeme, Prozesse und Kontrollen einrichten.

Star habe es offensichtlich versäumt, dies zu tun. Das rechtfertige die Verhängung einer sehr hohen Strafe durch das Gericht. Die juristischen Vertreter Stars bestreiten die dem angeklagten Unternehmen vorgeworfenen Delikte nicht.

Sie warnen jedoch vor den gravierenden finanziellen Folgen der beantragten Sanktion. Ihnen zufolge drohe bei jeder Strafe über 100 Mio. der Ruin von Casino-Betreiber Star. Ob sich die Richter davon beeindrucken lassen, wird ihr Urteil zeigen.