Star Casino Sydney: Steuer­kompromiss wendet Insolvenz ab

Posted on: 14/08/2023, 05:30h. 

Last updated on: 13/08/2023, 03:37h.

Das Star Casino Sydney sah sich aufgrund geplanter Steuererhöhungen von Insolvenz und der daraus resultierenden Entlassung Hunderter Mitarbeiter bedroht. Nun hat die Regierung eingelenkt und einen Kompromiss vorgelegt. Dieser sieht eine niedrigere Erhöhung der Abgaben vor, was das Casino und viele Jobs retten würde.

The Star Casino Sydney
Das Casino erreichte einen Kompromiss (Bild: The Star)

Ursprünglich hatte die Regierung des Bundesstaates New South Wales (NSW) geplant, die Steuer auf elektronische Spielautomaten im Star Casino annähernd zu verdoppeln. Aktuell liegen die Abgaben bei rund 32 % der Spielerträge. Diese sollten auf über 60 % steigen.

Als Reaktion auf die Steuererhöhung hatte das Star-Management herbe Einschnitte für das Casino angekündigt. Die zusätzliche Belastung werde zum Verlust von 500 Arbeitsplätzen führen, so der Betreiber. Darüber hinaus müssten die Gehälter auf unbestimmte Zeit eingefroren werden. Boni für die Angestellten werde es ebenfalls keine mehr geben, da diese nicht mehr finanzierbar seien, warnte das Glücksspiel-Unternehmen.

Der Kompromiss sieht nun eine weitaus niedrigere Erhöhung vor. Dabei werden einzelne Bestandteile der Steuer über die kommenden Jahre hinweg gestaffelt gesteigert. So wächst die Steuer auf Poker-Automaten von derzeit 20,91 % im Juli 2024 und Juli 2027 um jeweils einen Prozentpunkt auf dann 22,91 %. Zudem sollen die Abgaben auf Automaten ab Juli 2030 von 37,6 % auf dann 42,1 % zunehmen. Slots, mit denen über 12.500 AUD erwirtschaftet werden, sollen mit 51,6 % belastet werden.

Darüber hinaus stimmte Star einer Steuer auf alle über der Schwelle von 1,1 Mrd. AUD liegenden Casino-Einkünfte zu. Auf diese werden künftig pauschal Abgaben von 35 % fällig. Das Casino beziffert die finanzielle Zusatzbelastung auf jährlich insgesamt 10 Mio. AUD.

Steuerkompromiss gegen Jobgarantie

Im Gegenzug erklärte sich das Management bereit, die Jobsicherheit der rund 3.000 in dem Casino Beschäftigten zu gewährleisten. Star-CEO Robbie Cooke zeigte sich in einem Statement mit dem Deal zufrieden:

Der formale und strukturierte Ansatz der Regierung hat es ermöglicht, eine grundsätzliche Einigung zu erzielen, die die Arbeitsplätze unseres Teams in Sydney und die Existenzfähigkeit von The Star Sydney sichert.

Das Entgegenkommen der Regierung dürfte sich für das Star Casino Sydney somit auszahlen. Ob auch andere Glücksspiel-Unternehmen in ähnlicher Weise von der Einigung profitieren können, bleibt abzuwarten.

Angesichts der staatlichen Bestrebungen für eine schärfere Regulierung des Glücksspiel-Sektors in Australien könnten den Betreibern künftig jedoch weitere Einschränkungen drohen. Es ist fraglich, ob sich die Regierung dann noch einmal kompromissbereit wie beim Star Casino Sydney zeigt.