Neue Stiftung soll zu mehr Diversität im Pferderennsport verhelfen

Posted on: 08/11/2020, 05:30h. 

Last updated on: 06/11/2020, 02:05h.

In Lexington, Kentucky, findet an diesem Wochenende der Breeder‘s Cup 2020 statt. Passend zum Start des traditionellen Pferdesportevents haben die beiden Rennpferd-Besitzer Greg Harbut und Ray Daniels die Ed Brown Society gegründet.

Rennpferde mit Jockeys
Zwei afroamerikanische Rennpferd-Trainer setzen sich für Diversität im Pferderennsport ein. (Bild: Pixabay)

Wie die US-amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press Mitte der Woche berichtet hat [Seite auf Englisch], handle es sich dabei um eine Non-Profit-Organisation zur Förderung von mehr Diversität im Pferderennsport.

Konkret wollten die beiden Männer Stipendien oder Praktika an junge AfroamerikanerInnen vergeben und dazu ermutigen, eine Karriere im Pferderennsport anzustreben, sowohl als Trainer, Jockey oder Pferdebesitzer.

Harbut und Daniels seien selbst afroamerikanisch und damit eine Seltenheit innerhalb der Branche. Harbut, der im Jahr 2003 den Beruf des Trainers aufgenommen habe, erklärt:

Bereits als ich 18 Jahre alt war, habe ich die große Ungleichheit zwischen Afroamerikanischen und weißen Trainern gesehen. Ich wusste sofort, dass, ganz egal wie gut ich mit den Pferden sein würde, ich würde es finanziell nicht schaffen, sofern ich nicht von anderen Menschen Unterstützung erhalte.

Bis heute habe sich in der Branche nichts geändert. Welche Rennstrecke man auch besuche, es zeige sich immer dasselbe Bild: 97 oder 98 % aller Teilnehmer und auch Besucher seien kaukasischer Herkunft.

Wer ist eigentlich Ed Brown?

Das langfristige Ziel der beiden sei es, den Pferderennsport auf allen Ebenen bunter zu gestalten. Da seitens der Verantwortlichen nur wenig Engagement gezeigt werde, hätten sie aus eigenem Antrieb die Stiftung gegründet. Benannt hätten sie diese bewusst nach dem historischen Rennpferd-Trainer Edward D. Brown (1850 – 1906).

Ed Brown wurde in Lexington, Kentucky, als afroamerikanischer Sklave geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde er an den Züchter von Rassepferden Robert A. Alexander verkauft, für welchen er als Stallbursche arbeitete. Im Alter von 14 Jahren wurde ihm erlaubt, als Jockey zu arbeiten. Nach der Emanzipation der Afroamerikaner im Rahmen des amerikanischen Bürgerkrieges blieb er als Angestellter bei Alexander. Sieben Jahre nach dessen Tod, begann er 1874 damit, Rennpferde zu trainieren. Im Jahr 1877 gewann er das Kentucky Derby und in den Jahren 1893 und 1900 das Kentucky Oaks.

Laut Harbut and Daniels kenne der Großteil der Pferdesport-Fans die einzigartige Geschichte Browns bis heute nicht. Sogar die eingefleischtesten Fans könnten mit dem Namen Ed Brown nichts anfangen.

Es sei daher wichtig, den Menschen die Geschichte des Pferdesportes näher zu bringen. Afroamerikaner hätten schließlich einen großen Teil dieser Geschichte ausgemacht, sowohl in Form von Stalljungen, Jockeys und Trainern aus auch Pferdebesitzern.