Dänemark verzeichnet 2022 sinkende Glücksspiel-Umsätze

Posted on: 26/06/2023, 11:54h. 

Last updated on: 26/06/2023, 12:10h.

In Dänemark verzeichnete die Glücksspiel-Wirtschaft ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2022. Aktuellen Zahlen der Glücksspielbehörde Spillemyndigheden zufolge sanken die Erlöse im vergangenen Jahr um 2,8 %.

Online-Slot, dänische Fahne
Das Online-Glücksspiel lief 2022 schlecht (Bild: casino.org)

Hatten die Betreiber 2021 noch 3,68 Mrd. DKK (450 Mio. Euro) erwirtschaftet, sanken die Bruttospielerträge 2022 auf 3,38 Mrd. DKK. Als Hauptursache für den Verlust machte die Behörde in ihrem Ende vergangener Woche veröffentlichten Bericht [Seite auf Englisch] die geringeren Einnahmen beim Online-Glücksspiel und bei Sportwetten in Dänemark aus.

Online-Glücksspiel und Sportwetten in Dänemark im Minus

Laut Spillemyndigheden sanken die Einnahmen der Online-Casinos von 3,03 Mrd. auf 2,90 Mrd. DKK. Das Minus von gut 3 % wird noch getoppt von den Verlusten der Buchmacher. Die Anbieter von Sportwetten mussten mit einem Minus von über 10 % noch größere Rückschläge hinnehmen.

Gegen den Trend entwickelten sich 2022 Spielautomaten und terrestrische Casinos. Aufgrund der weggefallenen Corona-Beschränkungen verzeichneten Spielautomaten ein Plus von über 30 % und überschritten mit 1,15 Mrd. DKK wieder die Milliardengrenze. Spielcasinos erwirtschafteten im Vergleich dazu 2022 zwar lediglich 349 Mio. DKK, konnten damit aber gegenüber 2021 um rund 45 % zulegen.

Trotz des jüngst erlittenen Minus ist das Glücksspiel eine insgesamt wachsende Branche. Seit 2012 wuchs der Glücksspiel-Sektor in Dänemark von 8,6 Mrd. auf nun 10,1 Mrd. DKK.

Allerdings ist die Entwicklung seit 2019 rückläufig. Im Vor-Corona-Jahr konnten die Betreiber noch Einnahmen in Höhe von 10,8 Mrd. DKK verbuchen. Die Unternehmen zeigten sich zuletzt jedoch optimistisch, insbesondre im Online-Bereich wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können.

Vergleichsweise niedrige Pro-Kopf-Umsätze

Die Daten der Glücksspielbehörde förderten überdies zutage, dass dänische Spieler im Jahr durchschnittlich 2.350 DKK (315 Euro) aufwendeten. Dabei stammen rund 60 % der Ausgaben aus dem Online-Glücksspiel.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern befinden sich die Spieler auf dem zwölften Rang. Auch gegenüber den skandinavischen Nachbarstaaten liegen die Dänen hinten. So erzielen die Anbieter in Norwegen, Schweden und Finnland höhere Pro-Kopf-Erlöse.

Angesichts der nun vorgestellten Zahlen betonte die Behörde ihren Willen zur Kontrolle des Glücksspiel-Marktes in Dänemark. So erklärte Spillemyndigheden-Direktor Anders Dorph:

Auch wenn die Mehrheit der Dänen online spielt, überwacht die Glücksspielbehörde natürlich auch den landgestützten Glücksspielmarkt, wie Casinos, Spielhallen und Kioske.

Dorph appellierte dabei an die Verantwortung der Betreiber. Dafür sei es unerlässlich, dass die geltenden Gesetze eingehalten werden. Dies betreffe sowohl das Online- als auch das stationäre Glücksspiel in Dänemark.