Minus in der Schweiz: Online-Glücksspiel kann Casino-Verluste nicht auffangen
Posted on: 23/04/2025, 05:28h.
Last updated on: 22/04/2025, 12:39h.
- In der Schweiz ist der Gesamtumsatz von terrestrischem und Online-Glücksspiel laut Schweizer Casino Verband 2024 leicht gesunken.
- Das Minus der Casinos konnte nicht durch die Erlöse des Online-Sektors aufgefangen werden.
- Die landbasierten Spielstätten verloren teilweise im zweistelligen Prozentbereich.
Das Schweizer Glücksspielbranche musste im vergangenen Jahr einen wirtschaftlichen Rückschlag verkraften. Über alle Sektoren hinweg wurden mit dem Glücksspiel in der Schweiz 2024 Bruttospielerträge von 897,5 Mio. CHF erwirtschaftet. Im Vorjahr hatten diese noch bei 909,8 Mio. CHF und damit gut 1,1 % höher gelegen, so der Schweizer Casino Verband in seinem Jahresbericht.

Unter den schwächeren Umsätzen litten auch die in der Schweiz für die Altersversorgung genutzten Abgaben der Spielbanken. Diese sanken auf 400,9 Mio. CHF und damit gegenüber 2023 um 2,2 %.
Terrestrisch verliert, online gewinnt
Hervorgerufen wird das 2024 erlittene Minus beim Glücksspiel in der Schweiz durch die Verluste beim landbasierten Spiel. Dem Schweizer Casino Verband zufolge erwirtschafteten die 21 terrestrischen Casinos gegenüber dem Vorjahr 5,8 % niedrigere Erlöse.
Demgegenüber wuchs der Online-Sektor in der Alpenrepublik kontinuierlich. Im Vergleich zu 2023 kam es dort zu einem Plus von 8,5 %. Aufgrund der niedrigeren Umsätze reichte dies jedoch nicht aus, um das Minus der Spielbanken auszugleichen.
Dr. Gerhard Pfister, Präsident des Schweizer Casino Verbands, fasste dies im Jahresbericht zusammen:
Die terrestrischen Spielbanken verzeichnen seit Jahren sinkende Umsätze. Sie erreichen das Niveau vor der Pandemie nicht mehr. Demgegenüber wachsen die Online-Casinos stetig. Der kumulierte Umsatz der terrestrischen und Online-Casinos ist 2024 tiefer als im Vorjahr. Im Ganzen gesehen ist die Branche also geschrumpft.
Der wirtschaftliche Rückgang traf nicht alle Spielstätten gleichermaßen. Mit einem Minus von unter 3 % kamen die Casinos in Baden, Pfäffikon und Interlaken noch relativ glimpflich davon.
Sehr viel größer fielen die negativen Ausschläge in Montreux, Bern und Courrendlin aus, die allesamt zweistellig verloren. Am stärksten traf es die Spielbank in Fribourg, deren Erlöse um 17,2 % sanken.
Insgesamt verfügen die landbasierten Schweizer Casinos über 232 Tische für das klassische Spiel. Hinzukommen annähernd 4.500 Spielautomaten. Diese generieren 83 % der Bruttospielerlöse.
Bei den zehn Online-Casinos war die Entwicklung ebenfalls nicht eindeutig. So konnten die Betreiber der Casinos Meyrin (21,1 %), Bern (24,4 %) und Montreux (61,6 %) ihre Online-Einnahmen erheblich steigern.
Allerdings gab es auch Websites mit deutlich schwächerer Entwicklung. So wurden in Luzern (3,7 %) und Lugano (0,7 %) kaum Fortschritte erzielt. In Interlaken gingen die Online-Umsätze sogar um 2,8 % zurück.
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