Glücksspiel­behörde Schweden: Nur 5 % der Spieler erkennen lizenzierte Online-Casinos

Posted on: 18/11/2020, 01:31h. 

Last updated on: 18/11/2020, 01:31h.

Im Rahmen einer am Dienstag veröffentlichten Studie der schwedischen Glücksspielbehörde Spelinspektionen sind Menschen in Schweden zu ihrem Spielverhalten befragt worden. Dabei hat sich ergeben, dass nur 5 % der Spieler wüssten, wie sie einen lizenzierten Online-Glücksspiel-Betreiber erkennen könnten.

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Umfrage: Nur wenige Spieler in Schweden erkennen lizenzierte Glücksspiel-Anbieter. (Bild: pixabay.com)

Die Behörde führte die Umfrage [Seite auf Schwedisch] mit 1.737 Schweden durch, von denen 1.139 regelmäßig spielten. Nur 2 % der Teilnehmer hätten angegeben, auf der Webseite des Betreibers zu prüfen, ob dieser in Schweden lizenziert sei. Nur 1 % nutzten zur Kontrolle die Webseite von Spelinspektionen.

Darüber hinaus seien 67 % nicht in der Lage gewesen, einen Vorteil des Spielens mit lizenzierten Betreibern anzugeben. 15 % der Befragten, die sich der Vorzüge einer Lizenz bewusst seien, hätten Sicherheit als entscheidenden Aspekt angegeben.

4 % erklärten, es sei wichtig, dass die Betreiber in Schweden Steuern zahlen müssten und nur 1 % habe ausgesagt, dass auch für Online-Glücksspiel-Betreiber schwedisches Recht gelten müsse.

Ein Grund, warum die schwedischen Spieler den lizenzierten Betreibern derzeit weniger Beachtung schenken, könnten möglicherweise die im Juli dieses Jahres eingeführten Restriktionen in Form von Einzahlungslimits und Einschränkungen bei der Gestaltung von Bonusangeboten sein.

In Schweden lizenzierte Betreiber klagten über enorme Umsatzeinbrüche von bis zu 30 %. Diese Zahlen könnten darauf hindeuten, dass sich zahlreiche Spieler dem nicht lizenzierten Markt zugewandt haben.

Kampagne für das Selbstausschluss-Tool Spelpaus gestartet

Die Studie der Glücksspielbehörde ergab weiterhin, dass 43 % der Befragten das Selbstausschluss-Tool Spelpaus nicht kennen. Daher startete Spelinspektionen diese Woche eine neue Sensibilisierungskampagne für Spelpaus.

Besonders nach Ausbruch der Corona-Krise sei es wichtig, auf das Selbstausschlusssystem aufmerksam zu machen, erklärt der Kommunikationsmanager von Spelinspektionen, Anders Sims.

Die Aktion soll bis Mitte Januar 2021 laufen und aus 13 verschiedenen Botschaften bestehen, die in Form von Bannern auf Online-Plattformen und in den sozialen Netzwerken angezeigt werden sollen.

Dabei sollen vorerst insbesondere Frauen und Verwandte von Problemspielern sowie Menschen mit einer anderen Muttersprache als Schwedisch angesprochen werden.

Sims erklärt:

Mit dieser Investition möchten wir vor allem die Spieler darüber informieren, dass Spelpaus.se existiert, aber auch die Aufmerksamkeit von Spielern und Verwandten auf Verhaltensweisen lenken, die Anzeichen für problematisches Spielverhalten sein können.

Jeder, der die Kontrolle über sein Glücksspiel verliere oder aus anderen Gründen das Glücksspiel vermeiden wolle, solle wissen, dass es bei der schwedischen Glücksspielbehörde ein gutes Instrument dafür gebe, erläutert Sims.