Illegales E-Sabong: Philippinen intensivieren Bemühungen gegen Hahnenkampf-Wetten

Posted on: 25/05/2022, 03:51h. 

Last updated on: 25/05/2022, 03:51h.

Auf den Philippinen geht der Kampf gegen illegale Wettanagebote auf Online-Hahnenkämpfe, das sogenannte E-Sabong, weiter. Wie das Ministerium für Inneres und Kommunales (DILG) heute bekanntgab, seien sieben weitere E-Sabong-Angebote von den Behörden ausgehoben worden.

Hähne beim Hahnenkampf
Hahnenkampf-Wetten sind seit Anfang Mai auf den Philippinen verboten (Quelle: pixabay.com)

E-Sabong ist erst seit kurzem illegal. Anfang Mai hatte der scheidende Präsident Rodrigo Duterte das tierquälerische Online-Glücksspiel per Direktive verboten. Zuvor hatte er die Wetten auf den Hahnenkampf gegen breite Kritik verteidigt und wiederholt auf hohe Steuereinnahmen aus dem Spiel verwiesen.

Cyberpatrouillen gegen illegale Hahnenkämpfe

Auch rund drei Wochen nach dem offiziellen Aus für E-Sabong auf den Philippinen kehrt beim Thema Hahnenkämpfe keine Ruhe ein. Wie das DILG mitteilt, gingen Strafverfolgung und weitere Behörden ungebrochen mit aller Macht gegen die mittlerweile illegalen Aktivitäten vor.

So erklärte DILG-Sprecher Jonathan Malaya, dass es der Spezialeinheit PNP Anti CyberCrime Group dank „Cyberpatrouillen“ gelungen sei, sieben illegale E-Sabong-Angebote zu schließen. Weitere 20 einschlägige Webseiten und Social-Media-Angebote stünden ebenfalls kurz vor der Abschaltung.

Aktuell seien die Strafverfolger damit beschäftigt, die Administratoren der Seiten zu ermitteln. Auf diese warte sodann eine Anklage, so Malaya im Statement:

Diese Kriminellen leben von der Anonymität des Internets, und sie nutzen diese aus, aber die PNP wird zusammen mit unseren Kollegen vom National Bureau of Investigation nicht ruhen, bis sie entlarvt sind.

Zudem hätten die Ermittler Kontakt zum Facebook-Mutterhaus Meta aufgenommen, um jegliche E-Sabong-Angebote auf der Plattform sperren zu lassen. Auch Zahlungsdienstleiter Globe solle mit ins Boot geholt werden, um die Online-Wetten auf Hahnenkämpfe endgültig zu unterbinden.

Zudem bat Malaya die Öffentlichkeit um Mithilfe. Wer Kenntnis über Standorte habe oder über sonstige Informationen zu den Betreibern verfüge, solle sich umgehend an die nächste Polizeistation wenden. Potenziellen Teilnehmern an den Hahnenkampfwetten müsse zudem klar sein, dass es sich um absolut illegale und somit auch risikobehaftete Geschäfte handele.

Keine der noch existierenden E-Sabong-Unternehmungen seien reguliert, entsprechend gebe es auch keine Garantie zur Gewinnauszahlung. Weiterhin werde „kein einziger Peso“ an den Staat abgeführt.

Kehrtwende in Sachen E-Sabong

Das aktuelle Vorgehen und die Kommunikation der philippinischen Behörden in Sachen E-Sabong stellen eine 180°-Wende zur bisherigen Politik des südostasiatischen Landes dar.

Rodrigo Duterte am Rednerpult
Duterte legte beim E-Sabong eine 180°-Wende hin (Quelle: flickr.com/Republic of Korea)

So hatte Präsident Duterte die Wetten auf den Hahnenkampf in den vergangenen Monaten immer wieder vehement gegen Kritik verteidigt. Noch Mitte März rechnete er vor, dass das Glücksspiel dem finanziell chronisch klammen Land monatlich umgerechnet rund 11,1 Mio. EUR einbringe.

Die dringend benötigten Gelder flössen in Infrastruktur, Gesundheit und Bildung. Berichte über die im Umfeld des E-Sabongs grassierende organisierte Kriminalität dementierte der Politiker.

Auch mit dem anstehenden Ende der Präsidentschaft von Rodrigo Duterte behalten die Philippinen dessen radikales Vorgehen gegen missliebige Aktivitäten bei. Allein in einer 24-stündigen Aktion am 21. Mai, so Medienberichte, hätten Ermittler in der Verwaltungsregion Central Visayas knapp 1.000 Verdächtige festgenommen. Knapp 250 von ihnen würden Verbindungen zum illegalen Glücksspiel zur Last gelegt.

Als eine seiner wohl letzten Amtshandlungen hatte das scheidende Regierungsoberhaupt am 3. Mai die Hahnenkampfwetten dann doch per Dekret und mit sofortiger Wirkung verboten. Vor dem Hintergrund großer Ablehnung in Bevölkerung und Politik erklärte er damals, dass die eingenommenen Millionen den entstehenden sozialen Schaden nicht wert seien.