Niedersachsen fordert besseren Jugend- und Spielerschutz bei Onlinespielen
Posted on: 27/02/2025, 06:00h.
Last updated on: 27/02/2025, 11:48h.
- Der Landtag von Niedersachsen fordert strengere Regeln und einen besseren Spielerschutz für Onlinespiele.
- Die Abgeordneten setzen sich für mehr Regulierung bei glücksspielähnlichen Inhalten wie Lootboxen ein.
- Eine verpflichtende Wirkung hat diese Initiative nicht, sie soll aber bei der EU vorgetragen werden.
In vielen für Jugendliche zugänglichen Videogames spielen glücksspielähnliche Inhalte eine wichtige Rolle. Seit Jahren wird die zunehmende Verbreitung der Lootboxen und Co. kritisiert. Der Landtag von Niedersachsen hat sich dem am Donnerstag angeschlossen und fordert mit großer Mehrheit einen besseren Jugend- und Spielerschutz für diese Onlinespiele.

Die regierenden Parteien SPD und Grüne hatten die Eingabe in den Landtag eingebracht. Dabei geht es insbesondere um strengere Regeln für Käufe von Spielelementen, deren Inhalt zufällig ausgewählt wird.
Dies erzeuge einen glücksspielähnlichen Moment, da die meist jungen Käufer nicht wüssten, was sie für ihr Geld erhalten, so die Initiatoren. Das Ministerium für Verbraucherschutz stellte deshalb provokant die Frage, ob „Lootboxen in Onlinespielen die Einstiegsdroge zu Glücksspielen“ seien.
Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte warnte anlässlich der Debatte:
Bei Onlinespielen werden gerade Kinder und Jugendliche durch manipulative Techniken zum Kauf von Lootboxen animiert, um beispielsweise im Spiel weiterzukommen oder Accessoires für Spielfiguren zu kaufen. Ein Lockangebot, ohne zu wissen, was man kauft – das kommt einem Einstieg in das Glücksspiel gleich.
Zudem fehle Transparenz über den tatsächlichen Kaufpreis, da der Inhalt der virtuellen Überraschungstüten unbekannt sei. Hier müssten die Verbraucher besser geschützt werden. Dies könne entweder durch Preisangaben oder aber Altersbeschränkungen und Aufklärungskampagnen geschehen.
Kennzeichnungspflicht für Lootboxen?
Die Politiker kritisierten die versteckten Inhalte in den Games, die viele junge Spieler zum Kauf anregten. Neben attraktiven Elementen für ihre Charaktere seien dort vielfach Features zur Erzielung eines besseren Gaming-Erfolgs enthalten. Das Verlangen danach könne suchtfördernd sein.
Fehlende Transparenz werfen die Abgeordneten auch den Zahlungsoptionen vor. Diese enthielten oft virtuelle Währungen. Das mache es gerade jungen Konsumenten schwer, den tatsächlichen Preis zu erkennen.
Die Parlamentsmehrheit von SPD und Grünen sowie der oppositionellen CDU stimmt für den Antrag. Darin machen sich die Befürworter für einen neuen Regulierungsrahmen stark. Neben der transparenteren Darstellung der Kosten soll darüber hinaus sichergestellt werden, dass die „suchtfördernde Mechanismen” von den Herstellern gekennzeichnet werden.
Direkte Auswirkungen auf den Spielerschutz der Onlinespiele und deren Entwickler hat das Votum allerdings nicht. Die Politiker wollen sich deshalb auf Bundes- und EU-Ebene für strengere Vorgaben starkmachen.
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