Niederlande: Glücksspiel­behörde kündigt schärfere Richtlinien an

Posted on: 13/09/2023, 08:45h. 

Last updated on: 13/09/2023, 08:46h.

Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat am Dienstag angekündigt, ihre Politik künftig zu verschärfen. Grund der Entscheidung sei eine Untersuchung von zehn Online-Glücksspielanbietern der Niederlande, die Mängel beim Spielerschutz aufgezeigt habe.

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Für die Überwachung der Spieler plant die Glücksspielbehörde der Niederlande strengere Regeln. (Bild: Pixabay)

Bei der Überprüfung der Anbieter sei festgestellt worden, dass diese nicht schnell genug eingreifen, um „potenziellen Problemspielern“ zu helfen.

Die im Juni 2022 eingeleitete Untersuchung habe in erster Linie internen Zwecken gedient. Sie solle aber auch genutzt werden, um die Richtlinien der Glücksspielbehörde und die Regulierung durch das Ministerium für Justiz und Sicherheit weiterzuentwickeln.

Der Markt für das Online-Glücksspiel wurde in den Niederlanden am 1. Oktober 2021 geöffnet. Bei den nun untersuchten Glücksspielanbietern handele es sich der KSA zufolge um die ersten zehn Lizenzinhaber seit der Legalisierung des Online-Glücksspiels. Ihren Lizenzpflichten zufolge müssen sie Maßnahmen ergreifen, um exzessives Glücksspiel zu verhindern und das Spielverhalten aller Spieler zu überwachen.

Mängel bei Sorgfaltspflicht als Grund für schärfere Regulierung

Mängel der Anbieter hinsichtlich ihrer Fürsorgepflicht seien der KSA zufolge teilweise auf die Überwachungsmethodik zurückzuführen gewesen. So gebe es Anbieter, die sich auf Änderungen im Spielverhalten konzentrieren. Spieler, die von Anfang an zu hohe Einzahlungen leisten oder übermäßig am Glücksspiel teilnehmen, würden hierbei durch das Überwachungsraster fallen.

Auch die reine Überwachung der Höhe der Einzahlungen oder der Einsätze bei Online-Wetten sei nicht zielführend. Andere Faktoren, wie die Anzahl der gespielten Stunden, würden dabei weniger gewichtet. Auf diese Weise komme es dazu, dass gefährdete Spieler nicht entdeckt werden.

KSA-Vorsitzender René Jansen erklärte hierzu:

Die KSA hat sicheres Glücksspiel als Priorität. Wir erhalten besorgniserregende Signale und untersuchen als Regulierungsbehörde Anbieter, die möglicherweise die Grenzen ihrer Sorgfaltspflicht weit überschreiten. Wenn wir dies feststellen, schreiten wir ein. […] Die Spieler müssen davon ausgehen können, dass sie sicher spielen können. Wir sehen, dass die Regeln verschärft werden müssen, gerade um dieses sichere Umfeld für die Spieler weiter zu fördern.

Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung werde die Glücksspielbehörde der Niederlande nun Folgemaßnahmen ergreifen. Geplant seien weitere Regeln für Glücksspielanbieter, die unter anderem die Echtzeitüberwachung von Spielern vorsehen. Außerdem sollen künftig die Kundenkonten gefährdeter Spieler gesperrt werden, bis eine Intervention durch die Anbieter stattgefunden hat.

Ob eine Anpassung der Glücksspielgesetze ebenfalls die Folge des aktuellen KSA-Berichtes sein wird, wird sich zeigen.