Britisches Netz­werk für Glücks­spieler er­reichte seit 2023 110.000 Betroffene

Posted on: 09/05/2025, 04:22h. 

Last updated on: 08/05/2025, 04:29h.

  • Das britische Netzwerk für Glücksspieler verzeichnet seit 2023 eine deutliche Zunahme von Hilfsanfragen.
  • Laut GambleAware National hat das National Gambling Support Network über 110.000 Betroffenen geholfen.
  • Das Netzwerk bietet Support in Form von Gesprächen bis hin zu Therapieangeboten.

Das nationale Unterstützungsnetzwerk für Glücksspieler hat in Großbritannien mehr als 110.000 Menschen mit Spielproblemen geholfen. Diese Daten präsentierte die Organisation GambleAware am Donnerstag.

Telefon
Die Nachfrage nach Gesprächen steigt (Bild: Pixabay/ElasticComputeFarm)

Seit dem Start im April 2023 liefert das National Gambling Support Network (NGSN) Betroffenen Hilfe bei ihrem Problemspiel. Dabei hat insbesondere die Nachfrage nach direkter Hilfe in Form eines direkten Gesprächs deutlich zugenommen.

Demnach nahmen die Anfragen nach einer telefonischen Intervention in Bezug auf akute Probleme seit 2023 um 93 % zu. Die Wartezeit für eine erste Beurteilung betrage im Durchschnitt zwei Tage, so die Spielerschützer.

In den zwei Jahren seit seinem Start hat das NGSN die Betroffenen in vielerlei Hinsicht unterstützt. Die Angebote reichen von Gesprächen mit der National Gambling Helpline bis hin zur Überweisung an stationäre Dienste zur Therapie von Spielsucht.

Für die Kontaktaufnahme stehen Spielern eine Reihe von Alternativen zur Verfügung. Besonders häufig erfolgt diese über die Websites von Spielerschutz-Organisationen. So berichtet GambleAware [Seite auf Englisch], dass seit Juli 2024 rund 21.000 Menschen von seiner Website an NGSN-Anbieter verwiesen wurden.

Regionale Angebote stehen im Fokus

Bei seiner Hilfestellung konzentriert sich das NGSN auf regionale Betreuung. Das Motto „Region-first“ zielt demnach darauf ab, Problemspielern vor Ort Unterstützung und Dienstleistungen zu bieten.

Zudem soll Betroffenen so Zugang zu Anbietern verschafft werden, die mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut sind. Auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass eine bestmögliche Betreuung unter den lokalen Gesichtspunkten möglich sei, so die Organisation.

Die stellvertretende GambleAware-Geschäftsführerin Anna Hargrave betonte:

Das Fachwissen innerhalb des Netzwerks ist unübertroffen. Die Anbieter spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung von Menschen im ganzen Land, sei es am Anfang oder am Ende ihrer Reise.

Die Kurzzeitinterventionen hätten präventive Wirkung. Eine frühzeitige Einbindung von Gesprächen könne helfen, bevor Probleme eskalieren. In diesem Bereich maßen die Spielerschützer einen Anstieg von 11.000 auf über 21.000 Personen.

Zu den schwereren Fällen von Glücksspielsucht nennt die Organisation keine konkreten Zahlen. Angesicht der sonst steigenden Anfragen könnte jedoch auch hier mit einer Zunahme der Hilfsanfragen zu rechnen sein.