Kreditkarten für Glücksspiel-Transaktionen in Großbritannien seit heute verboten
Veröffentlicht am: 14. April 2020, 12:16 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 14. April 2020, 04:14 Uhr.
In Großbritannien gilt seit heute ein Verbot der Nutzung von Kreditkarten für Glücksspiel-Transaktionen. Mit dem Bann will die britische Glücksspielaufsicht UK Gambling Commission (UKGC) [Seite auf Englisch] Spieler besser vor finanziellen Schäden schützen.

Keine Glücksspiel-Geschäfte mehr
Ab sofort dürfen britische Spieler ihre Kreditkarten für keine Online- und Offline-Glücksspielangebote mehr verwenden. Die einzige Ausnahme bilden nach Willen der Kommission Lottoscheine und Rubbellose der National Lottery, die in physischen Geschäften gekauft werden.
In einem Statement lobte UKGC-Chef Neil McArthur die Maßnahme:
“Dieser Kreditkartenbann wird Spieler noch besser vor finanziellen Schäden schützen. Es ist ein Verbot, das das Schadensrisiko von Konsumenten durch Glücksspiel mit Geld, das sie nicht haben, reduziert. (…) Dies ist ein weiterer Meilenstein und wir werden weiter nach Wegen suchen, um das Glücksspiel sicherer zu machen.“
Da die Einschränkung es den Spielern unmöglich mache, ihre Kreditkarten über Gebühr zu strapazieren, sinke die Gefahr einer durch das Glücksspiel herbeigeführten Überschuldung, wodurch die finanzielle Situation vieler Problemspieler und ihrer Familien verbessert werde, so McArthur.
Gemeinschaftliches Vorgehen von Aufsicht und Ministerium
Die Initiative für den Bann war von der britischen Glücksspielaufsicht und dem für das Glücksspiel zuständigen Department for Digital, Culture, Media and Sport (DCMS) getroffen worden. Die Einführung des Verbots zum 14. April war daraufhin von der UKGC vor drei Monaten bekanntgegeben worden.
Ursächlich für das Verbot waren die Ergebnisse einer 2019 von der Kommission in Auftrag gegebenen Nutzerstudie. Ihr zufolge verwenden rund 800.000 der 10,5 Millionen in Online-Casinos spielenden Briten Kreditkarten für Ein- und Auszahlungen. Dabei seien 22 % von ihnen der Gruppe der Problemspieler zuzurechnen, was weit über dem ansonsten im einstelligen Prozentbereich liegenden Durchschnitt der Spieler läge, so die UKGC.
Repräsentanten der durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gebeutelten Branche hatten bis zuletzt darauf gehofft, dass die Behörde von einem Verbot Abstand nimmt. UKGC-Boss McArthur hatte jedoch betont, dass insbesondere aufgrund vieler häuslich isolierter Problemspieler wirksame Schutzmaßnahmen erforderlich seien.
Deshalb erfüllte sich der Wunsch der Anbieter nicht, sodass ihnen künftig ein wichtiger Transaktionsweg zur Abwicklung von Zahlungen fehlen wird.
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