Manipulation beim 2,6 Mio. CHF Joker-Jackpot der Loterie Romande?
Posted on: 16/01/2025, 06:25h.
Last updated on: 16/01/2025, 06:31h.
Das Schweizer Lotto wird in diesen Tagen von einem aufsehenerregenden Manipulationversuch erschüttert. Die Loterie Romande verzeichnete in den vergangenen Tagen ungewöhnliche Einsätze bei ihrer Joker-Verlosung, deren Ausgang deshalb manipuliert worden sein könnte. Nach Angaben des Betreibers hat die Interkantonale Geldspielaufsicht aus diesem Grund eine Untersuchung eingeleitet.

Demnach registrierte das interne Warnsystem der Schweizer Lotterie zuletzt eine Häufung ungewöhnlicher Einsätze. Diese traten im Kanton Genf in der Westschweiz auf.
Anfang der Woche berichteten Medien, dass eine Gruppe von Lottospielern in Annahmestellen systematisch Tipps abgegeben hatte. Damit könnten sie die kommende Joker-Ziehung der Loterie Romande manipuliert haben. Aktuell liegt dieser Jackpot bei 2,6 Mio. CHF (2,77 Mio. Euro).
Bei der Joker-Ziehung handelt es sich um eine Endziffern-Lotterie. Sie besteht aus einer sechsstelligen Kombination mit Zahlen von 0 bis 9. Die Joker-Nummern sind auf jedem Lottoschein aufgedruckt, von denen Spieler eine oder mehrere auswählen können. Ab zwei richtig getippten Endziffern wird ein Gewinn erzielt.
Die Gruppe der Spieler kaufte in den Annahmestellen jeweils eine Vielzahl von Joker-Losen. Dabei setzten sie teilweise Zehntausende. Medienberichten zufolge sollen die Einsätze allein bei einem Losverkäufer bei 15.000 CHF gelegen haben.
Ein weiterer habe sogar berichtet, innerhalb von nur zwei Tagen 80.000 CHF mit Joker-Losen eingenommen zu haben. Normalerweise erziele er mit dem Verkauf der Lose nur bis zu 30 Franken am Tag, so der Händler.
Loterie Romande stoppt Joker-Verkäufe
Das Ziel der Spieler dürfte darin bestehen, alle möglichen Joker-Kombinationen zu spielen. Auf diese Weise könnten sie sicherstellen, den Joker-Jackpot zu knacken. Bei insgesamt 1 Million möglichen Kombinationen und einem Verkaufspreis von 2 CHF benötigen die Käufer somit ein Budget von 2 Mio. CHF.
Damit würden sie nicht nur den Jackpot gewinnen, sondern auch die Zusatzpreise für sämtliche richtigen 2er, 3er, 4er und 5er Tipps einstreichen. Dies würde für weitere Einnahmen in Millionenhöhe sorgen.
Aufgrund der hohen Einsätze erließ der Betreiber einen vorläufigen Stopp für den Verkauf der Joker-Lose. Darüber hinaus wurde die Glücksspielaufsicht informiert. Loterie Romande-Generaldirektor Jean-Luc Moner-Banet erklärte:
Sobald wir sehr ungewöhnliche Einsätze bei einem Spiel sehen, sind wir verpflichtet, die zuständige Behörde zu benachrichtigen.
Trotz der deutlichen Anzeichen, dass die Verlosung manipuliert sein könnte, sagte die Loterie Romande die nächste Joker-Ziehung nicht ab. Diese sollte wie geplant am Mittwochabend stattfinden. Ob der Jackpot geknackt werden konnte, dürfte sich in Kürze herausstellen. Zudem müssen die Ermittlungen der Geldspielaufsicht zeigen, ob der Ausgang der Ziehung rechtmäßig ist.
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