Milliarden durch illegales Glücks­spiel in Grie­chenland

Posted on: 12/03/2024, 09:46h. 

Last updated on: 12/03/2024, 09:46h.

In Griechenland ist das nicht lizenzierte Glücksspiel weit verbreitet. Einer aktuellen Analyse der Glücksspielbehörde EEEP zufolge setzten die illegalen Betreiber im vergangenen Jahr rund 1,7 Mrd. Euro um. Diese Zahlen stellte der Leiter der Generaldirektion für Aufsicht und Betrieb der EEEP Dimitrios Papadopoulos am Montag vor.

Dimitrios Dzanatos
EEEP-Direktor Dimitrios Dzanatos (Bild: EEEP)

Demzufolge haben 2023 rund 900.000 Personen am nicht lizenzierten terrestrischen oder Online-Glücksspiel teilgenommen. Somit war jeder zehnte erwachsene Grieche in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal bei einem Anbieter von illegalem Glücksspiel aktiv.

Dabei zeigt sich, dass viele Spieler sowohl lizenzierte als auch illegale Angebote nutzen. Die Glücksspielbehörde [Seite auf Englisch] erklärt dazu:

Von den Spielern, die sich für die Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen entscheiden, wählen fast 76 % der Spieler sowohl lizenzierte als auch unlizenzierte Anbieter. Und 24 % der Spieler entscheiden sich ausschließlich für nicht lizenzierte Anbieter.

Insgesamt überwiegt der Konsum von nicht lizenziertem Online-Glücksspiel. Dieses wird von etwa 750.0000 Menschen in Griechenland genutzt, wohingegen rund 360.000 Spieler terrestrische Geschäfte aufsuchen.

Dies schlägt sich auch in der Höhe der Umsätze nieder. So generierten illegale Anbieter 1 Mrd. Euro, während mit terrestrischen Geschäften 700 Mio. Euro erzielt wurden.

Tausende Euro Verlust je Spieler

Die Konsumenten illegaler Glücksspielprodukte verlieren dabei hohe Beträge. So lagen die Verluste der Spieler 2023 bei durchschnittlich 1.934 Euro. Auch hier dominiert das illegale Online-Glücksspiel, wo die Ausgaben bei 1.194 pro Person lagen. Demgegenüber nahmen die nicht lizenzierten Spielhallen und Wettbüros 738 Euro je Spieler ein.

EEEP-Präsident Dimitrios Dzanatos warnte in einer Rede vor den sozialen und finanziellen Folgen des illegalen Glücksspiels. Zugleich betonte er die Notwendigkeit der Kooperation zwischen allen Beteiligten, um den illegalen Sektor zu bekämpfen:

Eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren des Staates und des legalen Marktes ist wichtig, um das Phänomen des illegalen Glücksspiels wirksam zu verhindern und zu bekämpfen.

Am höchsten ist der Anteil der Nutzer nicht lizenzierter Betreiber bei den 35- bis 44-Jährigen. Von diesen spielten 2023 gut 28 % mindestens einmal bei illegalen Anbietern. Bei den jüngeren Griechen im Alter von 17 bis 24 Jahren liegt der Anteil mit 10 % deutlich niedriger. Ähnliches gilt für die über 65-Jährigen, von denen nur 3 % diese Angebote nutzten.

Insgesamt liegen die lizenzierten Angebote im Vergleich zum illegalen Glücksspiel in Griechenland allerdings weiterhin mit Abstand vorn. Der Glücksspielbehörde zufolge nutzen knapp drei Viertel der Spieler die Produkte von legalen Betreibern.