Großbritannien: Neue Studie zum Glücksspiel-Verhalten von Frauen veröffentlicht

Posted on: 31/05/2023, 09:55h. 

Last updated on: 19/07/2023, 06:43h.

Bislang gibt es nur wenige Untersuchungen, die sich speziell auf das Glücksspiel-Verhalten von Frauen konzentrieren. Nun ist in Großbritannien eine neue Studie veröffentlicht worden, die beleuchtet, wie Frauen am Glücksspiel teilnehmen und welche Auswirkungen das Glücksspiel auf ihr Leben hat.

Frau mit Tablet
Zum Glücksspiel-Verhalten von Frauen gibt es bisher nur wenige Untersuchungen. (Symbolbild: Pixabay/Jess Foami)

Die Studie [Dokument auf Englisch] ist in Zusammenarbeit der Spielerschutzorganisationen GambleAware und GamCare mit der Universität von Bristol sowie dem Marktforschungsinstitut IFF Research entstanden. Zum Ziel der Untersuchung erklärte IFF Research in einer Pressemitteilung:

Ziel unserer Forschung war es, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen von Frauen zu erforschen sowie deren Vielfalt herauszuarbeiten, sodass Interventionen und Unterstützung darauf angepasst werden können.

Dementsprechend beleuchtet die Studie einerseits, aus welchen Gründen Frauen am Glücksspiel teilnehmen. Andererseits analysiert die Erhebung auch die Risikofaktoren, die zu einem problematischen Spielverhalten bei Frauen führen.

Triebfedern für die Teilnahme am Glücksspiel bei Frauen

Der Untersuchung zufolge gibt es insbesondere vier Hauptgründe, die Frauen zur Teilnahme am Glücksspiel motivieren.

Diese Triebfedern sind:

  • der Wunsch, Geld zu gewinnen und ggf. Verluste auszugleichen,
  • geschlechtsspezifische Werbung, Anreize sowie die Zugänglichkeit von Glücksspielen,
  • Aufbau und Pflege von Kontakten,
  • die Jagd nach positiven sowie die Flucht vor negativen Gefühlen.

Diese Motivationen verstärken sich, so die Macher der Studie, häufig gegenseitig. Zugleich betonen die Forscher, dass nicht jede Frau, die am Glücksspiel teilnimmt, auch dem Risiko unterliegt, hierdurch Schäden zu erleiden.

Gleichwohl stünden den Triebfedern Faktoren gegenüber, die die Entwicklung von problematischem Spielverhalten begünstigen könnten. Dazu gehört Armut, aber auch geschlechterbezogene Werbung sowie spezielle Anreize, am Glücksspiel teilzunehmen.

Das Risiko, eine Spielsucht zu entwickeln, sei zudem insbesondere bei Frauen gegeben, die viel Zeit zu Hause verbringen, Alkohol konsumieren, Traumata oder Stress erleben oder unter anderen Abhängigkeiten leiden.

Individualisierte Unterstützungsangebote für Frauen erforderlich

So vielschichtig die Gründe der Frauen sind, am Glücksspiel teilzunehmen, so unterschiedlich würden sich der Studie zufolge auch die Bedürfnisse der Frauen hinsichtlich einer Spielsuchtbehandlung gestalten. Die eine, ideale Unterstützung für Frauen gebe es demzufolge nicht.

Derzeit würden geschlechterspezifische Behandlungs- und Unterstützungsangebote zwar zunehmen, es müsse jedoch noch mehr auf diesem Gebiet getan werden. Es sei erforderlich, Frauen in unterschiedlichen Phasen zu unterstützen und Hilfsangebote individuell an die Bedürfnisse der Frauen anzupassen.

Entscheidend sei nun, vorhandene Ressourcen der Spielsuchtbehandlung gemeinsam zu nutzen. Es müsse jedoch auch ein tieferes Verständnis dafür entwickelt werden, was Frauen teilweise davon abhält, Unterstützung zu suchen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.