Hard Rock Casino Resort in Spanien erleidet finalen Schlag

Posted on: 30/09/2020, 11:31h. 

Last updated on: 30/09/2020, 11:49h.

Der hohe Gerichtshof von Katalonien hat gestern den Bauplan für das Hard Rock Casino Resort in Spanien abgelehnt. Damit könnte der seit 2016 geplante Freizeit- und Glücksspielkomplex nun seinen finalen Schlag erhalten haben.

Tarragona, Spanien
In der Nähe von Tarragona sollte das Hard Rock Casino Resort entstehen. (Bild: Pixabay)

Im Jahr 2018 hatte das Wirtschaftsministerium von Katalonien Hard Rock die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb eines Casino-Resorts erteilt. Das vormals als BCN World bekannte Projekt sollte in der Region Tarragona errichtet werden. Allerdings kam es immer wieder zu Verzögerungen. Einer der Gründe hierfür war, dass Hard Rock das vorgesehene Grundstück nicht zum beabsichtigten Zeitpunkt kaufte.

Nun hat der Oberste Gerichtshof den Bauplan abgelehnt. Das Casino-Resort sei für ein Gebiet geplant, das sich in der Nähe eines Chemieparks befinde. Dabei sei die Erhaltung von Abständen grundlegend. Die aktuellen Bauvorschriften würden eine Lage vorschreiben,

…die ausreichend weit von Gebieten entfernt sein muss, die der Gefahr für schwere Unfälle ausgesetzt sind.

Dies sei laut einer Petition der ökologischen Organisation GEPEC nicht der Fall.

Erst im Januar waren bei einer Detonation in einem Chemiepark in Tarragona drei Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden. Die Ursachen für die Explosion in der petrochemischen Anlage sind bislang noch ungeklärt. Berichte gehen von einer Verkettung von Umständen aus, die eine plötzliche chemische Reaktion ausgelöst hätten. In der Folge flogen Fabrikreste mehr als 130 m weit und giftige Dämpfe überzogen die angrenzenden Stadtviertel.

Ablehnung trotz gesetzlich eingehaltener Vorschriften?

Die zuständigen lokalen Behörden hatten den städtebaulichen Plan für den sogenannten Sektor 1, in dem der Freizeit- und Glücksspielpark errichtet werden sollte, im Jahr 2016 genehmigt. Das Gebiet, das 1 Mio. Quadratmeter umfasst, sieht den Bau von Hotels, Glückspieleinrichtungen, Einkaufszentren und anderen Freizeitanlagen vor.

Ein Drittel der Zone war aus Sicherheitsgründen vom öffentlichen Zutritt ausgeschlossen. Dabei habe es sich laut Berichten der Tageszeitung „El País“ um mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestraum gehandelt. Gleichwohl hat der Hohe Gerichtshof nun entschieden, dass die Sicherheitsbestimmungen durch die Nähe zur petrochemischen Anlage nicht gewährleistet seien.

Nachdem das Projekt in der Vergangenheit immer wieder Verzögerungen erlitten hat, sei nach Medienmeinungen nun fraglich, ob Hard Rock weiterhin zur Investition in das Casino-Resort bereit sei. Schon vor der Bekanntgabe des Urteils hatte der Konzern um weitere zwei Monate gebeten, um das Baugebiet zu erwerben.

Sollte das Unternehmen nun endgültig zurücktreten, dürfte es schwerfallen, neue Interessenten zu finden.