Hamburger Ismael Bojang gewinnt Omaha-Bracelet bei der WSOP 2019

Posted on: 20/06/2019, 01:07h. 

Last updated on: 20/06/2019, 01:07h.

Der deutsche Pokerspieler Ismael Bojang (30) hat bei der diesjährigen World Series of Poker (WSOP) das Bracelet im Pot-Limit Omaha-Event mit einem Buy-in in Höhe von 1.500 US-Dollar (ca. 1.330 Euro) gewonnen. Es ist das erste WSOP-Armband, das in diesem Sommer an einen deutschen Spieler geht.

Bojang Siegerfoto mit Karten und Bracelet
Ismael Bojang hat nach vielen Anläufen ein Bracelet gewonnen. (Quelle: WSOP.com)

Der gebürtige Hamburger pflegt mit seinem Gewinn die Tradition des gewohnt starken, norddeutschen Omaha-Spiels. Bereits im Jahre 2012 siegte der Hamburger Jan Peter-Jachtmann beim WSOP-Omaha-Event mit einem Buy-in von 10.000 US-Dollar (ca. 8.900 Euro) und holte ein Championship-Armband an die Alster.

Varianz ist König

Bojang, der neben dem Poker als Finanzberater tätig ist, nimmt seit Jahren an EPT- und WSOP-Turnieren teil. Wie nah Glück und Pech beim Poker beieinander liegen können, hat er bereits am eigenen Leibe spüren müssen.

Dem heutigen Sieg ging nämlich schon die Teilnahme an 16 weiteren WSOP-Finaltischen voraus. Sein größter Erfolg war dabei ein 2. Platz im 2.500 US-Dollar No Limit Hold`em Event bei der WSOP 2018.

Dass er nun endlich ein Bracelet gewonnen hat und dies auch noch im sehr varianzreichen Pot-Limit-Omaha, kommt einer Karrierekrönung gleich. Bisher kam Bojang sage und schreibe 65-Mal bei WSOP-Events in die Geldränge und erspielte Preisgelder im Gesamtwert von mehr als 1.9 Millionen US-Dollar (ca. 1,7 Millionen Euro).

Die Omaha-Turniere der WSOP 2019

Neben No-Limit Texas Hold`em zählt Omaha (vor allem in der Pot-Limit-Version) mittlerweile zu den beliebtesten Pokervarianten der Welt. Allein bei der diesjährigen WSOP werden 16 Omaha-Turniere offeriert. Das Omaha-Spiel, bei dem eine Starthand anders als beim No-Limit Hold`em aus vier Karten besteht, ist damit die zweitmeistgespielte Pokerform im WSOP-Turnierplan. Highlight des Sommers ist die Pot-Limit Omaha-Championship am 22. Juni 2019, für deren Teilnahme ein Startgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar (ca. 8.900 Euro) verlangt wird.

Ein zurückhaltender Start für Bojang

Auf dem Weg zum Sieg musste sich Ismael Bojang mit einigen starken Konkurrenten messen. Mit am Finaltisch saßen Pokerschwergewichte wie Benjamin Zamani (33), der bereits zwei WSOP Bracelets gewann und Richard Tuhrim, der in seiner Karriere 24-mal bei der WSOP cashte.

Benjamin Zamani am Pokertisch mit Hoodie
Benjamin Zamani machte am Tisch viel Action. (Quelle: Flickr/WPT)

Nicht zu unterschätzen war auch Johannes Toebbe, der ebenfalls aus Deutschland stammt und bei der World Series of Poker Europe 2017 im „Little One for One Drop“-Turnier den dritten Platz belegte.

Der Finale Table begann mit Blind-Level 29 und neun verbleibenden Spielern. Erstes Opfer am Finaltisch war der US-Amerikaner Matthew Mueller, der mit 11 Big-Blinds in den Kampf um das Omaha-Bracelet zog. Der Shortstack riskierte seine letzten 1,4 Millionen Chips mit 7s-6s-5h-4h, verlor diese allerdings gegen Benjamin Zamanis Td-8h-7c-6c.

Nur 10 Minuten später erwischte es Glen Cressman aus den USA, der ebenfalls nichts gegen Benjamin Zamani ausrichten konnte. Auch er versuchte sein Glück mit einem „Rundown“, einer Kartenkombination, bei der alle vier Karten in aufeinanderfolgender Ordnung vorliegen. Sein 7d-6c-5d-4h konnte jedoch keine Verbindung mit dem Board finden, so dass Zamanis Ac-Ah-Qc-9h das Rennen machte.

Bojang, der sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht in große Pötte involvierte, überließ das Feld über weite Strecken Benjamin Zamani und Johannes Toebbe. Sie lieferten sich ein spannendes Geplänkel und wechselten sich bis in den Blind-Level 32 gegenseitig als Chipleader ab.

Ismael Bojangs Siegeszug sollte erst nach einer einstündigen Dinner-Pause beginnen.

Bojangs Weg zum Sieg

Bojang schien die Pause gutgetan zu haben. Nach der kurzen Auszeit spielte er deutlich mehr Hände und konnte kleine und Mittelgroße Pötte gewinnen. Ein Durchbruch auf dem Weg zum Sieg war die Elimination seines Landsmannes Johannes Toebbe, die ihm 3,9 Millionen Chips brachte.

Diese setzte Bojang erfolgreich gegen Benjamin Zamani ein, der die US-Staatsbürgerschaft besitzt aber ebenfalls in Deutschland geboren wurde. Durch sein Ausscheiden vergrößerte sich Bojangs Stack auf knapp 20 Millionen Chips, so dass er mit einem 2:1 Chiplead ins Heads-up-Duell gegen James Little ging.

Hier spielte Bojang dominant auf und ließ seinem Gegner keine Chance. Obwohl Little in der letzten Hand des Turniers sogar 2 Sets traf, machte Bojang die Straße und sicherte sich so sein erstes Bracelet.

Ein hervorragender WSOP-Abschluss für den Hamburger, der bereits heute von Las Vegas nach Deutschland zurückreist.