Razzia gegen millionenschweren Lotterie-Betrug in Deutschland
Posted on: 05/06/2025, 05:05h.
Last updated on: 05/06/2025, 08:18h.
- Europäische Ermittlungsbehörden haben eine Razzia gegen Lotterie-Betrug in Deutschland koordiniert.
- An der europaweiten Aktion waren Ermittler aus fünf Ländern beteiligt.
- Die Betrüger werden verdächtigt, mit Fake-Lotterien Millionen erbeutet zu haben.
Schon seit Längerem warnen deutsche Ermittlungsbehörden vor betrügerischen Anrufen, bei denen unter anderem falsche Lottogewinne versprochen werden. Nun hat Europol zu einem gezielten Schlag gegen den Lotterie-Betrug in Deutschland ausgeholt. Dies gab Eurojust, die Agentur der Europäischen Union für juristische Zusammenarbeit in Strafsachen, am Dienstag bekannt.

Nach Angaben der Behörde ging der Razzia gegen Lotterie-Betrug ein Ersuchen von Ermittlern aus Deutschland voraus. Diese verfolgen seit Jahren die Spuren der Gauner, die mit ihrer Abzockmasche unzählige Bürger um ihr Geld brachten.
Dabei ging es um einen langjährigen Betrug mit Fake-Informationen. Durch falsche Lottoversprechen wurden seit mindestens zehn Jahren finanzielle Verluste von mindestens 8 Mio. Euro verursacht.
Die polizeiliche Aktion war eine länderübergreifende Kooperation mit Unterstützung von Eurojust und Europol. Daran beteiligt waren Beamte aus Österreich, der Tschechischen Republik, Griechenland und der Slowakei. In Deutschland war die Staatsanwaltschaft aus Sachsen federführend zuständig.
Bei den Durchsuchungen an 35 Orten von 39 Verdächtigen wurden drei Personen in Österreich und Griechenland festgenommen. Der Hauptverdächtige betrieb dabei ein internationales Netz von Callcentern.
Fake-Lottogewinne aus dem Callcenter
Die Callcenter setzten sich mit deutschen Bürgern in Verbindung. Dabei teilten sie ihnen mit, dass sie in einer Lotterie gewonnen oder an einem Gewinnspiel teilgenommen hätten. Obwohl die Opfer nichts von ihrer angeblichen Teilnahme wussten, wurden sie dazu überredet, Geld zu überweisen, um ihre Fake-Gewinne zu erhalten.
In anderen Fällen wurden Betroffene von den Betrügern aufgefordert, für die Kündigung ihrer angeblichen Lotterieverträge Zahlungen zu leisten. Um dem Betrug mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, gaben sich die Callcenter-Mitarbeiter unter anderem als Bankangestellte oder Polizeibeamte aus.
Europol unterstützte die nationalen Teams bei ihren Ermittlungen durch analytische Hilfe sowie die operative Koordinierung der Aktion. Zur Aufgabe von Eurojust gehörte der Informationsaustausch zwischen den beteiligten Behörden. Dazu half sie bei Vollstreckung von Europäischen Haftbefehlen.
Auf Grundlage der von den Callcenter-Betreibern erhaltenen Informationen wurden betrügerische Rechnungen an die Opfer verschickt, so Eurojust. Dadurch verloren sie teilweise vierstellige Summen. Wie groß das Ausmaß des Lotterie-Betrugs in Deutschland ist, zeigt sich an einer weiteren von der Behörde genannten Zahl. Demnach gehen die Ermittler von rund 30.000 Betrugsfälle aus, die von den Verdächtigen begangen wurden.
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