Glücks­spiel in der Schweiz: Online boomt, Casinos schwach

Posted on: 26/06/2025, 03:12h. 

Last updated on: 26/06/2025, 08:46h.

  • Die ESBK hat ihren Tätigkeitsbericht 2024 zum Glücksspiel in der Schweiz vorgelegt.
  • Die Behörde meldet bei den landbasierten Casinos sinkende Umsätze.
  • Das Online-Glücksspiel in der Schweiz wuchs hingegen 2024 deutlich.

Die in der Schweiz für die Regulierung von terrestrischem und Online-Glücksspiel zuständige Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) hat am Mittwoch ihren Tätigkeitsbericht 2024 veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Daten zu den Umsätzen des terrestrischen und Online-Sektors. Während die landbasierten Casinos rückgängige Zahlen vermeldeten, legte der Online-Bereich kräftig zu.

Screenshot ESBK-Bericht 2024
Die ESBK kontrolliert den Schweizer Glücksspielmarkt (Bild: ESBK)

Die ESBK meldet für das vergangene Jahr im Online-Sektor einen kumulierten Bruttospielertrag von 310 Mio. CHF (331 Mio. Euro). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 8,5 %.

Von den wachsenden Erlösen profitierte laut ESBK auch der Staat. Dieser enthielt aus der Online-Spielbankenabgabe 132 Mio. CHF und damit 10,0 % mehr als 2023.

Am stärksten vertreten im Online-Bereich sind die Betreiber der Spielbanken Luzern, Pfäffikon und Baden. Sie vereinen rund zwei Drittel der Online-Umsätze in der Schweiz auf sich. Die Casinos in Basel, Bern, Lugano und Montreux erzielen hingegen lediglich Einnahmen im mittleren einstelligen Bereich.

Deutlich schwächer verliefen die Geschäfte der terrestrischen Casinos. Dies führte dazu, dass die Spielbankenabgabe aus diesem Bereich 2024 bei 226 Mio. CHF lag. Im Jahr 2023 hatten die Steuereinnahmen noch 244 Mio. CHF betragen.

Dank des guten Online-Geschäfts kann der Staat das Minus mit insgesamt 8 Mio. CHF noch im Rahmen halten. Da die Online-Casinos von den lizenzierten Spielbanken der Schweiz betrieben werden, sorgen die Einkünfte aus dem digitalen Geschäft dafür, dass sie ein annähernd ausgewogenes Gesamtergebnis erzielen.

Kampf gegen illegales Glücksspiel

Neben der Zulassung und Regulierung der Spielbanken liegt ein weiterer Schwerpunkt der Behörde auf dem Kampf gegen illegale Aktivitäten. Auch darüber legt die ESBK in ihrem Tätigkeitsbericht 2024 zum Glücksspiel in der Schweiz Zeugnis ab.

Der Fokus richtet sich dabei auf nicht lizenzierte Spielautomaten und illegale Casinos. Im Gegensatz zum legalen Spiel stellte die Aufsichtsbehörde bei den Spielhöllen eine Zunahme fest.

Die ESBK erklärt dazu:

Im Jahr 2024 eröffnete die ESBK 132 Strafuntersuchungen, was einen Anstieg von gut 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch bei den Hausdurchsuchungen war eine deutliche Zunahme zu verzeichnen: Insgesamt 38 Aktionen führte die ESBK selbst durch bzw. ordnete diese bei der Polizei an. Das ist eine Steigerung um rund 46 Prozentgegenüber 2023.

Das illegale Online-Glücksspiel steht ebenfalls im Visier der staatlichen Ermittler. Die Betreiber werden nach Entdeckung mit Netzsperren belegt. Die nationale Sperrliste umfasste zum Ende vergangenen Jahres 2.093 Einträge.

Auch dies ist ein erheblicher Anstieg. Zum 31. Dezember 2023 waren es 601 Einträge weniger, was einem Anstieg von 40 % entspricht.