Update zum deutschen Glücksspielmarkt auf der ICE London

Posted on: 10/02/2023, 10:01h. 

Last updated on: 10/02/2023, 10:01h.

Die Glücksspielmesse ICE London 2023, die in dieser Woche stattgefunden hat, hat viele Besucher in ihren Bann gezogen. Auch die deutsche Glücksspielbranche war auf der Messe vertreten. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) und der Deutsche Online Casinoverband (DOCV) haben die Gelegenheit genutzt und ein Update zum deutschen Glücksspielmarkt gegeben.

ICE London
Bei der ICE London kamen auch in diesem Jahr viele Vertreter der Glücksspielbranche zusammen. (Bild: Flickr/Marcin Cajzer; CC BY 2.0)

Am 8. Februar nahmen Vertreter des DSWV, des DOCV sowie der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an einer Diskussionsrunde auf der ICE London 2023 teil. Im Zentrum der Gespräche stand die aktuelle Glücksspiel- und Sportwettenregulierung.

DSWV-Präsident Mathias Dahms wies dabei darauf hin, dass das derzeit noch immer deutlich eingeschränkte Angebot eine Herausforderung für den legalen Markt darstelle. Dieses sorge dafür, dass Schwarzmarkt-Angebote aus Kundensicht attraktiver seien als die legale Konkurrenz.

Unfairer Wettbewerb für legale Glücksspielanbieter?

Dahms zufolge sei der Schwarzmarkt sowohl bei den Sportwetten als auch hinsichtlich der Online-Casinos „größer denn je“. Laut einer Pressemitteilung des DSWV kommentierte er:

Die Anbieter locken mit großer Angebotsvielfalt, vielversprechenden Boni und zum Teil dem Spiel ohne Limits. Für die mittlerweile knapp 60 erlaubten Anbieter beider Spielarten ist dies keineswegs ein fairer Wettbewerb.

Dementsprechend sehe er die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in der Verantwortung. Zwei Vertreter der Glücksspielbehörde erklärten, sie würden den Vollzug gegen illegale Akteure weiter intensiv vorantreiben. Auch neue Glücksspiele sollen zügig zugelassen werden.

Um nicht legalen Anbietern auf dem deutschen Markt einen Riegel vorzuschieben, setzte die GGL auf Netzsperren. Allerdings entschied jüngst das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz gegen die Glücksspielbehörde. Diese hatte einen Provider dazu aufgefordert, die Angebote von zwei Glücksspielbetreibern mit Sitz in Malta zu sperren, die nicht in Deutschland lizenziert sind.

Das Gericht entschied, dass deutsche Internetprovider nicht dazu gezwungen werden können, derartige Internetseiten von ausländischen Glücksspielanbietern zu sperren. Der Beschluss ist im Eilverfahren rechtskräftig. Allerdings steht das Hauptverfahren noch aus.

Ein Hindernis bei der Zulassung bestehe darin, dass jedes einzelne Glücksspiel der Anbieter genehmigt werden müsse. Dementsprechend gebe es bereits viele Anbieter mit Lizenz, aber ohne Glücksspiele, die sie Spielern zur Verfügung stellen können.

Volker Tittel, Referatsleiter für erlaubte Spiele/virtuelle Automaten bei der GGL erklärte, viele der Spiele würden zunächst nicht den Vorschriften entsprechen. Daher seien dabei viele einzelne Dinge abzustellen. Gleichwohl sei der derzeitige Genehmigungsstau möglicherweise bis zum Herbst auflösbar.