China ruft ASEAN-Staaten zum Kampf gegen illegales Glücksspiel auf
Posted on: 17/01/2025, 05:49h.
Last updated on: 17/01/2025, 08:06h.
Das Reich der Mitte will die asiatische Staatengemeinschaft stärker in das Vorgehen gegen verbotene Online-Aktivitäten einbinden. Aus diesem Grund forderte die Regierung von China die anderen ASEAN-Staaten zur Zusammenarbeit auf, wenn es um den Kampf gegen illegales Glücksspiel geht.

Das Anliegen der Regierung verdeutlichte der chinesische Außenminister Wang Yi am Donnerstag. Bei einem Ministertreffen der ASEAN-Gemeinschaft in Peking erklärte er den Kampf gegen illegales Online-Glücksspiel zur vordringlichen Aufgabe für China und die Region.
Ziel müsse es sein, den oft grenzüberschreitend operierenden kriminellen Betreibern das Handwerk zu legen. Die übrigen Staaten können dabei auf die Unterstützung der chinesischen Regierung bauen, so Wang.
Als Beispiel nannte der Minister die jüngsten Vorkommnisse an der thailändisch-myanmarischen Grenze. Dort war ein chinesischer Schauspieler Anfang des Monats nahe der Grenze verschwunden und später in Myanmar aufgefunden worden. Die Behörden vermuten Menschenhandel hinter dem Verschwinden. Es sei ein rechtsfreier Raum entstanden, der von Kriminellen intensiv genutzt werde. Es gelte, diese Situation genau im Auge zu behalten und einzuschreiten, so Chinas Regierung.
Zugleich nahm der einflussreiche Außenminister die Machthaber der übrigen Staaten in die Pflicht. Es sei im Interesse aller Nationen, derlei illegalen Aktivitäten ein Ende zu setzen. Diese gefährdeten die Bevölkerung aller Staaten und finanzierten mit dem Online-Glücksspiel weitere kriminelle Umtriebe.
Wang zeigte sich zuversichtlich, dass die angrenzenden Länder sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Um die Lage zu verbessern, seien strenge Maßnahmen erforderlich, um entschlossen gegen die Organisatoren vorzugehen.
Chinas Kampf gegen illegales Online-Glücksspiel
Mit dem Aufruf gegen illegales Glücksspiel gegenüber den ASEAN-Partnern setzt China seine Politik des grenzüberschreitenden Handelns fort. Schon in der Vergangenheit hatte das Land auf Staaten wie Australien, die Philippinen und Vietnam eingewirkt, um chinesische Staatsbürger vom Glücksspiel fernzuhalten.
Im Machtbereich Chinas bekommt auch das legale Glücksspiel die harte Haltung der Regierung zu spüren. So sind die Casino-Betreiber der Spielerstadt Macau seit Jahren angehalten, Alternativen für das Glücksspiel zu entwickeln. Der Ausbau von Unterhaltungs- und Freizeitangeboten gehörte bei der letzten Vergabe sogar zu den Voraussetzungen für den Erhalt einer Casino-Lizenz.
Für die ASEAN-Staaten ist der Aufruf eine komplizierte Angelegenheit. Kaum eines der Länder kann und will es sich mit dem mächtigen Nachbarn verscherzen. Allerdings sorgen Touristen aus China dort seit Jahren für sprudelnde Einnahmen. Zu den lukrativsten Erlösquellen zählen dabei die Casinos.
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