Britische Glücksspielkommission hält trotz Kritik an Stellenabbau fest
Veröffentlicht am: 31. August 2020, 09:44 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 31. August 2020, 10:13 Uhr.
Die UK Gambling Commission (UKGC) will Medienberichten zufolge trotz massiver Kritik von Politikern an ihrem geplanten Stellenabbau festhalten. Am Freitag hatte die Tageszeitung The Guardian [Seite auf Englisch] berichtet, dass die britische Glücksspielkommission durch Stellenstreichungen jährlich 1 Mio. GBP einsparen wolle.

Recherchen des Guardian zufolge soll das Management der Glücksspielaufsicht bereits damit begonnen haben, den Jobabbau durch freiwillige Kündigungen umzusetzen. Dadurch sollten insgesamt 332 Stellen abgebaut werden, so interne Quellen aus der UKGC, die die Zeitung zitiert.
Auf diese Weise wolle die UKGC-Leitung vermeiden, dass es zu Entlassungen komme und trotzdem die benötigten Einsparungen erreichen.
Zweifel an der Effizienz der UKGC
Nach Ansicht der UKGC werde die Effizienz der Kommission durch den Stellenabbau nicht gemindert. Genau das aber bezweifeln Politiker und Spielerschützer angesichts eines Gesamtbudgets von 19 Mio. GBP. Dieses reiche bei weitem nicht aus, um die milliardenschwere Glücksspielwirtschaft wirksam zu kontrollieren.
Entsprechend reagierte die Labour-Abgeordnete Meg Hillier auf die geplanten Streichungen:
Es ist Sache der Glücksspielkommission, zu entscheiden, wie sie ihre Leistung so radikal wie möglich verbessern kann. Aber angesichts (…) der im Schneckentempo erfolgenden Fortschritte, die sie bei der Anpassung der Regeln zur Bekämpfung der Schäden erzielt hat, ist es schwer zu erkennen, wie die Kürzung der Personalressourcen die richtige Antwort ist.
Darüber hinaus forderte die Politikerin, dass das zuständige Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport der UKGC die nötigen Ziele setze, um das Glücksspiel im Land besser zu regulieren. Gleichzeitig müsse die Behörde mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um die Vorgaben zu erfüllen.
Die Kritiker stützen sich auf drei voneinander unabhängige Untersuchungen. So haben in den letzten Monaten Studien des Unterhaus-Ausschusses für öffentliche Finanzen, des Oberhauses sowie der parteiübergreifenden Parlamentariergruppe APPG zutage gefördert, dass die schwache finanzielle Ausstattung der UKGC die effektive Regulierung einer Branche, die jährlich über 14 Mrd. GBP erwirtschaftet, nahezu unmöglich macht.
Ein Sprecher der UKGC reagierte mit Verständnis auf die Kritik. Er kündigte an, dass die Kontrolleure versuchten, künftig „agiler“ auf die Herausforderungen der Glücksspielbranche zu reagieren. Man befinde sich bereits in Gesprächen mit dem Ministerium, um die Leistungsfähigkeit der UKGC für die Zukunft zu sichern.
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