Knapp ein Drittel der aus­tra­lischen Jugend­lichen beim Glücks­spiel aktiv

Posted on: 07/04/2025, 11:40h. 

Last updated on: 07/04/2025, 11:40h.

  • In Australien ist annähernd ein Drittel der Jugendlichen in irgendeiner Form beim Glücksspiel aktiv.
  • Einer neuen Studie zufolge haben 30 % der 12- bis 17-Jährigen bereits um Geld gespielt.
  • Die Minderjährigen verlieren auf diese Weise alljährlich eine zweistellige Millionensumme.

Am Montag veröffentlichte das Australia Institute die besorgniserregende Studie. Laut dieser nimmt eine wachsende Zahl der Jugendlichen in irgendeiner Form in Australien am Glücksspiel teil. Insgesamt haben demnach im vergangenen Jahr rund 600.000 Minderjährige gespielt.

Skaterboarder mit Smartphone
Die Jugendlichen spielen meist mobil (Symbolbild: Pexels)

Die Datenspezialisten maßen bei ihrer Analyse [Seite auf Englisch] eine mit dem Alter wachsende Beteiligung. Während die Nutzung von Glücksspiel bei Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren noch bei 30 % liegt, steigt sie in der nächsthöheren Altersklasse stark an. Demnach bewegt sich der Anteil der beim Glücksspiel Aktiven bei den 18- und 19-Jährigen bereits bei 46 %.

Die Minderjährigen verspielen alljährlich 18,4 Mio. AUD (10,1 Mio. Euro). Dabei handelt es sich um illegal von den Betreibern generierte Erlöse, da Glücksspiel für Minderjährige im Land illegal ist.

Mit Spieleinsätzen von insgesamt 244,3 Mrd. AUD im Jahr 2023 waren die Australier pro Kopf die größten Glücksspieler der Welt. Dabei wuchsen die durchschnittlichen Verluste seit 2019 um 25 % auf mittlerweile annähend 2.500 AUD jährlich. 2023 betrugen die Verluste durch das Glücksspiel in Australien insgesamt 31,5 Mrd. AUD.

Noch weitaus höher sind die jährlichen Verluste der 18- und 19-Jährigen. Diese summieren sich laut Studie auf über 200 Mio. AUD.

Dadurch liegen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Verluste der Teenager bei über 87 AUD. Die Minderjährigen verzocken durchschnittlich 30 AUD im Jahr.

Glücksspiel unter Jugendlichen allgegenwärtig

Als Grund für die Verbreitung führen die Autoren unter anderem die Glücksspielwerbung im Fernsehen, in sozialen Medien und bei großen Sportereignissen an. Diese Praxis stößt unter Spielerschützern auf erhebliche Kritik.

So erklärte Martin Thomas, Geschäftsführer der Alliance for Gambling Reform:

Es gibt Beweise dafür, dass die Glücksspielindustrie Kinder im Alter von 14 Jahren über soziale Medien anspricht. Darin fordert sie sie zum Herunterladen von Glücksspielwerbung auf. Auch die Flut von Glücksspielwerbung rund um unsere großen Fußballvereine lockt Kinder zum Glücksspiel.

Dies sei sowohl alarmierend als auch tragisch. So würde die Zahl der spielenden Jugendlichen von 12 bis 19 stetig zunehmen.

Die Forscher befragten für ihre Studie zum Glücksspiel 1.000 repräsentative ausgewählte Jugendliche in Australien. Dabei stellten sie fest, dass das Glücksspiel unter Teenagern nicht nur weit verbreitet ist, sondern auch normalisiert wird.