Australien: Windhund-Trainer wegen des Einsatzes von Lebendködern suspendiert

Posted on: 08/09/2023, 10:05h. 

Last updated on: 08/09/2023, 10:06h.

Der Einsatz von Lebendködern ist in Australien beim Training von Windhunden streng untersagt. Wegen Verstößen gegen diese Vorschrift hat die für Windhundrennen zuständige Aufsichtsbehörde im australischen Bundesstaat Victoria nun einen erfahrenen Trainer suspendiert.

Windhunde
Windhund-Trainer dürfen in Australien keine lebende Beute nutzen. (Bild: Pixabay)

Wie Greyhound Racing Victoria in dieser Woche mitteilte, sei sie bei der Inspektion eines Anwesens in der Stadt Lara auf die Verstöße aufmerksam geworden. So seien Beweise gefunden worden, die auf die Verwendung von Lebendködern hingewiesen hätten.

Das Training mit Lebendködern wird auch als Ködertraining oder als „Bluten“ bezeichnet. Dabei werden kleine, lebende Tiere wie Opossums oder Kaninchen als Köder genutzt. Die lebende Beute wird anhand einer mechanischen Befestigung über die Strecke gezogen. Die Windhunde werden auf die Tiere losgelassen, um sie zu jagen und zu zerfleischen.

Strafrechtliche Verstöße gegen den Tierschutz werden geprüft

Stuart Laing, Vorstandsvorsitzender von Greyhound Racing Victoria, erklärte, die Integritätseinheit der Behörde sei sehr wachsam und werde die Beweise nun untersuchen. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, werde die Behörde entsprechende Maßnahmen ergreifen. Geprüft werde auch, inwiefern strafrechtliche Verstöße gegen die Tierschutzgesetze des Bundesstaates Victoria vorlägen.

Laing sagte:

Die Branche hat null Toleranz für jegliche Ködervergehen, die nicht nur das Wohlergehen der Tiere beeinträchtigen, sondern auch die Integrität des Sports untergraben und den Ruf der Windhundrennbranche schädigen.

Solange die Ermittlungen andauern, werde die Behörde keine weiteren Kommentare zu diesem Vorfall abgeben. Es handelt sich allerdings nicht um den einzigen Windhund-Trainer, den die Behörden in Australien aufgrund der Verwendung von Lebendködern in diesem Jahr gesperrt haben.

Erst im Juni wurden drei Windhund-Trainer in Südaustralien wegen des Einsatzes von Lebendködern mit einer lebenslangen Sperre belegt. Die drei Trainer wurden nicht nur in ganz Australien und Neuseeland von Windhundrennen ausgeschlossen. Sie erhielten auch Geldstrafen in Höhe von 40.000 AUD (rund 24.000 EUR), 60.000 AUD sowie 80.000 AUD.

Der zuständigen Aufsichtsbehörde Greyhound Racing SA zufolge seien dies die höchsten Geldstrafen, die in Südaustralien jemals für diese Art der Vergehen verhängt worden seien. Dies dürfte jedoch nichts daran ändern, dass Praktiken dieser Art die aktuelle Diskussion um das Verbot von Windhundrennen in Australien erneut anheizen werden.