West Virginia: US-Bundesstaat wird Windhund-Industrie weiterhin subventionieren

Posted on: 22/02/2020, 05:30h. 

Last updated on: 21/02/2020, 04:36h.

Am Mittwoch hat der Senat des US-Bundesstaates West Virginia mehrheitlich gegen einen Gesetzesentwurf gestimmt, welcher der staatlichen Subventionierung von Windhund-Rennen ein Ende setzen sollte.Windhunde im Rennen

West Virginia wird Windhundrennen weiterhin subventionieren (Bild: Pixabay)Medienberichten zufolge stimmten 23 der 34 wahlberechtigten Senatoren gegen die zuvor vom Finanzkomitee angenommene „Senate Bill 285“. Die Begründung: ohne die Subventionierung müssten die zwei Rennstrecken des Bundesstaates über kurz oder lang schließen; gut 1.700 Jobs seien gefährdet.

Die Befürworter hätten hingegen angeführt, dass die Gelder sinnvoller genutzt werden könnten, als eine „ohnehin sterbende Industrie“ aufrechtzuerhalten. Alternativ wurden mögliche Investitionen in die Erneuerung von Schulen und der Infrastruktur genannt.

Zwei „Racinos“ dürfen aufatmen

Für das Mardi Gras Casino & Resort in der Stadt Cross Lanes sowie für das Wheeling Island Hotel-Casino Racetrack in Wheeling ist der Senatsbeschluss vorerst eine gute Nachricht.

Beide [Seite auf Englisch] hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren Betrieb einstellen müssen, hätten die Senatoren für den Gesetzesentwurf gestimmt.

Windhundrennen sind in 41 US-Bundesstaaten per Gesetz verboten. Aktive Rennstrecken gibt es derzeit lediglich in Alabama, Arkansas, Iowa, Texas und West Virginia. Sechs ehemalige „Windhund-Staaten“ haben den Sport in den letzten Jahren für illegal erklärt, darunter Florida, wo das Gesetz offiziell ab dem 1. Januar 2021 in Kraft treten wird.

Ein Umstieg auf einen reinen Casino- und Sportwetten-Betrieb sei nicht möglich gewesen, da die geltenden Lizenzen das Betreiben dieser Glücksspiele ausdrücklich nur dann erlauben, wenn sie mit einer Rennstrecke verbunden seien.

Um die sozialwirtschaftlichen Folgen der geradezu unvermeidlichen Schließungen abzumildern, habe die Senate Bill 285 beinhaltet, 3 Mio. USD in die Umschulung der betroffenen Angestellten zu investieren. Eine weitere Million sollte in die Adoption aller dann „arbeitslosen“ Windhunde fließen.

Windhundrennen bald in allen Staaten verboten?

Doch der Vorschlag, die Subventionierung der Industrie zu beenden, hat es nicht zum ersten Mal in den obersten Senat geschafft. Bereits 2017 stand ein ähnlich formulierter Gesetzesentwurf zur Debatte.

Auch damals jedoch stimmten die Senatoren aus denselben Beweggründen mehrheitlich gegen den Entwurf. Der Senatsvorsitzende, Mitch Carmichael, hingegen ist der Ansicht, dass auch die jetzige Ablehnung lediglich „ein Aufschub des Unvermeidlichen“ sei:

Egal ob wir es in diesem, im nächsten oder im übernächsten Jahr machen, es wird passieren. Windhundrennen werden in ganz Amerika beendet. Es gibt nur eine Hand voll Staaten, in denen diese überhaupt legal veranstaltet werden dürfen. Und wir sind der einzige Staat in Amerika, der die Aktivität subventioniert.

Ob die Senatoren bei einer möglichen dritten Abstimmung ihre Meinung ändern werden, bleibt zunächst abzuwarten.