Deutlicher Spiel­hallen-Rück­gang in Bremen erwartet

Posted on: 19/02/2024, 08:44h. 

Last updated on: 19/02/2024, 09:47h.

In Bremen sieht die Zukunft der Betreiber von lizenzierten Spielhallen größtenteils düster aus. Demnach wird es in den kommenden Jahren zu einer drastischen Einschränkung des Angebots an terrestrischen Möglichkeiten kommen. Dies geht aus der Antwort des Bremer Senats auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.

Es wird weniger Spielhallen in Bremen geben (Bild: Pixabay/Nicole Pankalla) Altstadt Bremen
Das Spielhallen-Angebot geht (Bild: Pixabay/Nicole Pankalla)

Demnach wird sich die Zahl der Spielhallen in Bremen dramatisch verringern. Von den im Jahr 2022 noch 129 in der Hansestadt existierenden Betrieben werden über einhundert schließen. Letztendlich soll es künftig nur noch maximal 29 Spielhallen in Bremen geben.

Ähnlich kritisch ist die Lage im zum Stadtstaat gehörenden Bremerhaven. Dort soll sich das Angebot von 29 Betreiben (2022) auf lediglich acht lizenzierte Geschäfte verringern.

Als Grund für den Rückgang gibt der Senat die strikte Durchsetzung des Mindestabstands an. Dieser liegt bei 500 Metern, weshalb sich sämtliche Spielhallen in der Stadt um eine neue Lizenz bewerben mussten. Aufgrund der rigiden Rechtslage wurden etwa vier von fünf dieser Anträge durch die Behörden abgelehnt.

Das verknappte Angebot an lizenzierten Etablissements dürfte zu einem starken Rückgang der aufgestellten Spielautomaten führen. 2022 waren es in Bremen und Bremerhaven noch über 1.600 Geräte. Über die genaue künftige Anzahl machte der Senat keine Angaben.

Weniger Einnahmen und Jobs erwartet

Als direkte Konsequenz aus der Schließung vieler Spielhallen erwartet der Senat von Bremen einen Rückgang der Steuereinnahmen. Im vergangenen Jahr flossen durch die Automatensteuer rund 14,5 Mio. Euro in den Staatshaushalt.

Die Politiker erklärten jedoch nicht, mit welchem Minus sie rechnen. Ebenfalls vage bleiben sie bei der Prognose in Bezug auf die Entwicklung der Arbeitsplätze.

Der Senat erklärt dazu in einer Antwort:

Die Anzahl der gefährdeten Arbeitsplätze kann nicht konkret beziffert werden. Es dürfte sich bei dem überwiegenden Anteil der Arbeitsplätze um Minijobs im Servicebereich handeln. Auch ist zu beachten, dass es sich bei den Arbeitsplätzen im terrestrischen Glücksspielsektor um solche im Niedriglohnsektor handelt.

Aufgrund der niedrigen Einkommen könne bei den Spielhallen nicht von der Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze ausgegangen werden. Zudem sehen die Verantwortlichen die Chancen auf einen alternativen Arbeitsplatz aufgrund hoher Vakanzen in Gastronomie und Handel als aussichtsreich an.

Ein positiver Nebeneffekt des Rückgangs an Spielhallen in Bremen sei zudem die Reduzierung des administrativen Aufwands. Demnach sei mit einer geringeren Verwaltung und auch weniger Ermittlungen der Behörden aufgrund möglicher Verstöße zu rechnen.