20 Mio. USD-Lotto­betrug in den USA: Vater und Sohn zu Haft­strafe verurteilt

Posted on: 24/05/2023, 10:20h. 

Last updated on: 24/05/2023, 10:31h.

In den USA müssen auf Glücksspielgewinne von über einigen Hundert Dollar Steuern gezahlt werden. Dies machten sich ein Vater und sein Sohn zunutze, indem sie die Gewinne tausender Lottospieler illegal wuschen. Durch ihren Lottobetrug wurden Geldpreise von über 20 Mio. USD nicht versteuert, weshalb die beiden Angeklagten nun zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt wurden.

Rubbellos
Der Lottobetrug erstreckte sich über mehrere Jahre (Bild: Massachusetts Lottery)

Ort des Geschehens war der Bundesstaat Massachusetts, von wo aus der 63-jährige Ali J. und sein 29-jähriger Sohn Yousef J. operierten. Von dort aus boten sie Spielern der Massachusetts Lottery eine Möglichkeit, ihre Gewinne nicht zu versteuern.

In den USA variieren die Steuersätze für Gewinne aus dem Glücksspiel zwischen den Bundesstaaten. In Massachusetts und anderen Staaten müssen Spieler jegliche Glücksspiel-Gewinne von über 600 USD in ihrer Steuererklärung angeben. Meist fällt für diese dann ein Steuersatz zwischen 12 und 25 % an.

Um einer möglichen Steuernachzahlung zu entgehen, verkauften die Spieler ihre Gewinnlose mit einem Abschlag von 10 bis 20 % an die beiden Täter. Diese reichten die Lottoscheine dann in Dutzenden von Annahmestellen im gesamten Bundesstaat ein.

Lottobetrug in über 14.000 Fällen

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Täter von 2011 bis 2019 über 14.000 Losbesitzern bei der illegalen Steuervermeidung halfen. Insgesamt soll es bei dem großangelegten Lottobetrug um Gewinne von rund 20,9 Mio. USD gehen.

Dem Staat gegenüber verschwiegen sie die Gewinne jedoch. Auf diese Weise unterschlugen sie aufgrund falscher Steuererklärungen insgesamt mehr als 6 Mio. USD.

Damit die Annahmestellen die auffällige Häufung der von den beiden Angeklagten eingereichten Gewinne nicht meldeten, erhielten sie ein Schweigegeld. Inzwischen ermittelt die Glücksspielbehörde von Massachusetts gegen über 40 dieser Händler. Ihnen droht im Falle einer Verurteilung die Aberkennung der Lizenz zum Verkauf von Lotterieprodukten.

Die Geschäfte von Ali und Yousef J. liefen nach Erkenntnissen der Behörden derart gut, dass sie im Jahr 2019 zu den erfolgreichsten Lottospielern des Staates gehörten. Demnach lag der Vater in der Rangliste der Bargeldgewinner auf Rang eins, während sein Sohn Platz drei belegte.

Die beiden engen Familienangehörigen wurden bereits im vergangenen Jahr wegen Steuerbetrugs, Verschwörung zur Geldwäsche und Einreichung einer falschen Steuererklärung angeklagt. Der Lottobetrug brachte dem Vater nun fünf und seinem Sohn vier Jahre Gefängnis ein.