Übernahme­gerücht: Steht Sport­wetten-An­bie­ter bet365 zum Verkauf?

Posted on: 02/05/2025, 03:12h. 

Last updated on: 01/05/2025, 04:23h.

  • Britische Medien spekulieren über einen möglichen Verkauf des Sportwetten-Anbieters bet365.
  • Die Eignerfamilie führte demnach bereits Gespräche mit Investmentbanken.
  • Im Falle eines Verkaufs winkt den Besitzern ein Milliardenbetrag.

In britischen Medien- und Finanzkreisen wird über einen möglichen Mega-Deal in der Glücksspielbranche spekuliert. Am Donnerstag wurde berichtet, dass sich die Eigner des Sportwetten-Anbieters bet365 mit dem Verkauf des Unternehmens beschäftigen. Sollte es dazu kommen, wäre dies zugleich einer der größten Deals in der globalen Glücksspielbranche.

Britische Geldscheine, bet365-Logo
Der Verkauf würde den Besitzern viel Geld bringen (Bilder: Flickr, CC BY-ND 2.0, be365)

Zuerst berichtete die britische Tageszeitung The Guardian [Seite auf Englisch] von den möglichen Verkaufsabsichten. Demnach habe die hinter bet365 stehende Eignerfamilie Coates bereits Gespräche mit Investmenthäusern geführt. Die Finanzexperten von der New Yorker Wall Street sollen das Potenzial für eine Veräußerung des britischen Buchmachers ausloten, so der Guardian.

Im Gespräch sollen zwei Finanzmodelle sein. Zum einen könnte bet365 an die Börse gehen, wodurch den Eignern für ihre Anteile Milliarden zufließen würden. Die andere Variante besteht aus einem Verkauf an einen Finanzinvestor, der bet365 später an die Börse bringen würde. Zudem seien Mischformen der beiden Alternativen im Gespräch, bei denen sich die Familie nur von einem Teil ihrer Anteile trennen würde.

Die Gespräche mit den Bankern dienten dazu, die Marktchancen zu prüfen. Ziel sei es, den Wert eines möglichen Verkaufserlöses zu maximieren.

Zusätzliche Milliarden für die Eigner?

Der Buchmacher wird derzeit mit gut 10 Mrd. Euro bewertet. Allein bet365-Mitgründerin Denise Coates könne durch den Verkauf ihrer 58 % an dem Unternehmen bis zu 6 Mrd. Euro verdienen.

Allerdings würde sie im Falle einer Veräußerung künftig auf ihre großzügigen Tantiemen verzichten müssen. Diese lagen in den vergangenen Jahren stets in dreistelliger Millionenhöhe.

In den vergangenen Jahren baute bet365 seine Präsenz in den USA nach und nach aus. Mittlerweile bietet der Buchmacher seine Wetten in 13 US-Bundesstaaten an. Zudem zog sich das Unternehmen Anfang des Jahres aus China zurück. All dies könnte Teil der Strategie werden, für US-Investoren interessanter zu werden.

Angesichts der britischen Debatte um strengere Glücksspielgesetze erscheint der Zeitpunkt für einen Verkauft der Sportwetten-Marke bet365 nicht zufällig. So könnten die Eigner versucht sein, Kasse zu machen, ehe die Profitabilität ihrer Cashcow merklich nachlässt.

Allerdings dürften potenzielle Investoren diese Überlegungen ebenfalls anstellen. Gut möglich, dass deshalb in Abschlag auf den Kaufpreis gefordert wird. Trotzdem dürfte das Volumen des Deals ausreichen, diesen zu einem der größten der vergangenen Jahre in der Branche zu machen.