England: Spielsüchtiger Buchhalter bestiehlt Arbeitgeber und geht pleite

Posted on: 26/06/2020, 03:28h. 

Last updated on: 26/06/2020, 03:28h.

Ein spielsüchtiger Buchhalter (29) ist am Donnerstag bei einer Anhörung vor dem Derby Crown Court für zahlungsunfähig erklärt worden. Der Tageszeitung Derby Telegraph [Seite auf Englisch] zufolge habe der Mann aus dem englischen Long Eaton zuvor bei seinem Arbeitgeber mehr als 60.000 GBP (rund 66.000 Euro) unterschlagen und diese anschließend beim Glücksspiel verloren.

Mann mit Münzen in der Hand
Der Buchmacher hat den unterschlagenen Betrag verspielt und ist nun zahlungsunfähig. (Flickr: „Broke!” by CafeCredit.com, licensed under CC BY 2.0)

Das Gericht habe festgestellt, dass der Beklagte Daniel C. keine weiteren Vermögenswerte besitze. Nach den Verlusten aus dem Glücksspiel verblieben ihm lediglich 5 GBP, die er seinem Arbeitgeber als Rückzahlung anbieten könne.

Der Richter, Nirmal Shant, habe daraufhin entschieden, dass die 5 GBP an den Geschädigten zu zahlen seien:

Als solches ordne ich an, dass die 5 GBP, die Herr C. angeboten hat, bezahlt werden. Ihm muss klar sein, dass er verpflichtet werden kann, alle künftigen Vermögenswerte zur Rückzahlung zu nutzen.

Der Angeklagte sei von 2017 bis 2018 in der Tischlerei des geschädigten Michael P. (66) beschäftigt gewesen. Während seiner Anstellung habe er mit Hilfe gefälschter Rechnungen insgesamt 60.220,79 GBP an sich selbst überwiesen. Erst als ein neuer Buchhalter eingestellt worden sei, habe man den Schaden bemerkt.

Beim Verlassen der Firma habe Daniel C. seinem Arbeitgeber mitgeteilt, viel Geld beim Glücksspiel gewonnen zu haben. Er wolle den Gewinn nutzen, um auf Weltreise zu gehen.

30 Monate Gefängnis

Der 29-Jährige sei in der Folge vor Gericht gestellt worden. Bei der Gerichtsverhandlung im Februar habe er sich schuldigt bekannt und sei wegen Unterschlagung zu einer Gefängnisstrafe in Höhe von 30 Monaten verurteilt worden.

Die Anwältin des Mannes habe in der Verhandlung vorgebracht, dass dieser Vater einer neunjährigen Tochter sei. Bei dem Versuch, als 20-Jähriger „auf eigenen Füßen zu stehen“, habe er sich verschuldet und begonnen zu spielen.

Der Geschädigte habe angegeben, dass er seine Ersparnisse habe aufgeben müssen, um seine Firma mit ihren 20 Angestellten vor dem Ruin zu retten. Der Verlust habe sein Privatleben sowie sein Geschäft enorm geschädigt, so der Unternehmer.