Schweizer Casinos vereinbaren verpflichtenden Spielerschutz-Kodex
Posted on: 10/04/2025, 12:17h.
Last updated on: 10/04/2025, 12:17h.
- Die Schweizer Casinos haben sich zu einem Spielerschutz-Kodex verpflichtet.
- Der Kodex enthält Vorgaben in Bezug auf Werbung, Spielersperren und Jugendschutz.
- Laut Betreibern geht die Branchenregelung weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus.
Um den Spielerschutz fester zu verankern, haben die Betreiber der Schweizer Casinos einen Kodex vereinbart. Dieser enthält eine Reihe bindender Vorgaben für das Glücksspiel in der Alpenrepublik. Zu dem am Donnerstag präsentierten Kodex haben sich sämtliche Casino-Betreiber des Landes verpflichtet.

Als Grund für den Spielerschutz-Kodex geben die Schweizer-Casinos ihre Verantwortung gegenüber den Spielern an. Dies gelte insbesondere für diejenigen, die beim Spielen „ihre eigenen Grenzen überschreiten und sich und ihrer Umwelt Schaden zufügen“.
Darüber hinaus erfolge die Verpflichtung aufgrund rechtlicher Vorgaben. Mit der Erteilung der Konzessionen an die Spielbanken sei ein verantwortungsvolles Handeln der Betreiber verknüpft.
In einer gemeinsamen Erklärung betonen die Glücksspielunternehmen:
Wir, die Casinos der Schweiz, sind uns dieses Privilegs und der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Wir unterstützen das Gesetz und die Intention des Gesetzgebers vollumfänglich.
Deshalb setze man einen wirksamen und nachhaltigen Spielerschutz um. Gerade beim Online-Glücksspiel sei dies in der Schweiz keine Selbstverständlichkeit.
Abgrenzung gegenüber dem Schwarzmarkt
Mit dem Kodex grenze man sich deutlich von illegalen Anbietern ab. Diese böten keinen Spielerschutz und leisteten darüber hinaus keine Abgaben an den Staat.
Dr. Gerhard Pfister, Präsident des Schweizer Casino Verbands, ergänzte:
Die Casinos haben eine jahrzehntelange Erfahrung im Spielerschutz. Mit dem Kodex zeigen sie die wichtigsten Maßnahmen auf, insbesondere die Ausbildung ihres Personals, eine zurückhaltende Werbung und den Jugendschutz.
Um gerade im Online-Bereich frühzeitig feststellen zu können, wann ein exzessives Spielverhalten oder eine Spielsucht vorliegt, setzen die Casinos auf innovative Technik. So seien auf Basis von KI „modernste Methoden zur Früherkennung von gefährdeten Personen“ entwickelt worden.
Der Spielerschutz-Kodex
Der Kodex beinhaltet insgesamt neun Maßnahmen, mit denen die Spieler sowohl online als auch terrestrisch besser geschützt werden sollen:
1. Kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden
2. Früherkennung von exzessivem Offline- und Online-Glücksspiel
3. Rechtzeitige Kontaktaufnahme mit Betroffenen
4. Ausschluss von Personen mit problematischem Spielverhalten
5. Jugendschutz durch striktes Mindestalter von 18 Jahren
6. Verantwortungsvolle, nicht irreführende Werbung
7. Revision der Maßnahmen und Kooperation mit Fachstellen
8. Transparente Darstellung der Glücksspielrisiken
9. Verpflichtung der Casinos zur Einhaltung des Kodex
Mithilfe des Spielerschutz-Kodex legen die Schweizer Casinos die Basis für die striktere Vermeidung des Problemspiels. Damit setzen sie einen Trend fort, der in diesem Jahr bereits die grenzübergreifenden Spielersperren mit Liechtensteiner Spielstätten beinhaltete.
Um Spieler gerade im Online-Bereich nachhaltig zu schützen, ist jedoch auch der Staat gefragt. Deshalb drängen die lizenzierten Betreiber weiterhin darauf, dass illegale Glücksspiel-Websites auch künftig rigoros gesperrt werden.
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