Erwischt: Spieler und Croupiers zocken gegen das eigene Casino

Posted on: 21/04/2025, 05:29h. 

Last updated on: 19/04/2025, 12:38h.

  • Im kanadischen Toronto sind Spieler und Croupiers aufgeflogen, die sich gegen das eigene Casino verbündet haben.
  • Die Beteiligten machten sich des gemeinsamen Betrugs schuldig.
  • Aufgrund unzureichender Überwachung wurde er Casino-Betreiber mit einer sechsstelligen Geldstrafe belegt.

Auf der ganzen Welt betreiben Spielbanken und -hallen einen erheblichen Aufwand, um den Betrug durch anwesende Gäste in ihren Spielstätten zu unterbinden. Schwieriger wird es jedoch, wenn sich Spieler und Croupiers gemeinsam gegen das eigene Casino verbünden. Aufgrund eines solchen Falls wurde in Kanada der Betreiber der Spielstätte wegen mangelnder Aufsicht verurteilt.

Black Jack-Spieltisch
Die Croupiers müssen sich wegen Betrugs verantworten (Bild: Pixabay/englishlikeanative)

An dem Komplott gegen das Casino beteiligt waren laut Ermittlern drei Spieler und zwei Croupiers. Diese hatten sich nach Erkenntnissen der Glücksspielkommission von Ontario (AGCO) verbündet, um das Great Canadian Casino Resort in Toronto zu betrügen.

Im Rahmen der betrügerischen Absprache vereinbarten die Casino-Angestellten, die Spieler mit illegalen Tipps zu versorgen. So wurden unter anderem Karten beim eigentlich verdeckten Austeilen absichtlich kurz aufgedeckt, um den Komplizen am Spieltisch einen Vorteil zu verschaffen.

Die Masche der Betrüger erwies sich nach Angabe der AGCO als ziemlich lukrativ. Innerhalb einer Woche verdienten die Betrüger knapp 20.000 CAD (13.000 Euro). Dazu beigetragen haben dürfte auch, dass die Croupiers die normalerweise auftretenden Verdachtsmomente nicht an das Casino-Management weitergeleitet hatten.

Neben dem verbotenen Aufdecken der Karten verteilten die Croupiers teilweise zu viele Karten. Darüber hinaus zahlten sie zu hohe Beträge für die Tischgewinne der Spieler aus.

Ermittlungen gegen Casino

Gegen die Täter läuft seit 2024 ein Verfahren vor einem ordentlichen Gericht. Das Casino musste sich hingegen vor der Glücksspielbehörde verantworten. Diese warf dem Management eine Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht vor. Demnach sei es versäumt worden, den Betrug von Spielern und eigenen Croupiers rechtzeitig aufzudecken.

Die AGCO-Vorsitzende Karin Schnarr erklärte dazu:

Ontarios registrierte Betreiber haben die Pflicht, die Integrität des Spiels in ihren Casinos zu gewährleisten. Dazu zählt auch die Verantwortung, Absprachen und Betrug aufzudecken und zu verhindern.

So habe es das Personal des Casinos versäumt, die ordnungsgemäßen Prüfverfahren für Tischspiele zu befolgen. Diese sollen sicherstellen, dass die Spielregeln von den Croupiers eingehalten werden.

Wegen der mangelhaften Kontrolle wurde das Great Canadian Casino Resort zur Zahlung von 120.000 CAD verurteilt. Erschweren kam aus Sicht der AGCO hinzu, dass es bereits der zweite Verstoß dieser Art in relativ kurzer Zeit war. Die Strafe ist noch nicht rechtskräftig, da das Casino Einspruch vor einem Berufungsgericht erheben kann.