Casinos Austria: Siemens-Chef zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden bestimmt
Veröffentlicht am: 17. Dezember 2020, 03:58 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 17. Dezember 2020, 03:58 Uhr.
Der Chef von Siemens-Österreich, Wolfgang Hesoun (60), ist neuer Aufsichtsratspräsident der teilstaatlichen Casinos Austria AG. Dies bestätigte der Konzern per Pressemittelung nach seiner gestrigen Hauptversammlung und Aufsichtsratssitzung. Neben weiteren Personalentscheidungen standen auch der Abbau von 500 Vollzeitstellen und der Umgang des Unternehmens mit dem Spielerschutz auf der Tagesordnung.

„Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen“
Künftig wird der Top-Manager Wolfgang Hesoun die Geschicke von Glücksspielbetreiber Casag als Aufsichtsratsschef mitbestimmen. Alleiniger Vizepräsident des Kontrollrats ist seit gestern Robert Chvatal, CEO vom Casag-Mehrheitseigner Sazka Group.
Wolfgang Hesoun folgt auf Walter Rothensteiner (67), der im Juli nach knapp 25 Jahren an der Spitze des Casag-Kontrollgremiums zurückgetreten war. Interimsmäßig hatte Robert Chvatal den Aufsichtsrat geleitet, bevor der Siemens-Chef bestätigt wurde.
Mit der neuen personellen Aufstellung, so der Vorstand der staatlichen Beteiligungsgesellschaft ÖBAG, Thomas Schmid, sei die Zeit gekommen, ein neues Kapitel für die Casag aufzuschlagen. Das Unternehmen habe sich in der Vergangenheit vielen Herausforderungen stellen müssen, könne nun aber damit beginnen, an einer positiven Zukunft zu arbeiten.
Grundlage für diese Schritte sei der Syndikatsvertrag zwischen der ÖBAG und dem tschechischen Mehrheitseigner Sazka-Group, dem die EU-Wettbewerbskommission kürzlich zugestimmt hatte.
Künftig wollten sich die Haupteigentümer insbesondere auf die Stärkung des Vertriebs sowie den Ausbau des Online-Segments konzentrieren. Dies, so Sazka-Chef Chvatal diene dazu, den „dringend notwendigen Kampf“ gegen illegale Angebote voranzutreiben.
Spielerschutz und Stellenabbau
Im Zuge weiterer personeller Neuerungen haben Gerhild Hofer und Thomas Polzer den Aufsichtsrat verlassen. Hinzugekommen sind die ÖBAG-Direktorin und ehemalige CEO der Unternehmensberatung PwC Christine Catasta und die Juristin Erika Stark-Rittenauer.
Die Compliance-Expertin der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB-Holding AG) solle das Gremium insbesondere in Fragen des Spielerschutzes unterstützen, wie ÖBAG-Vorstand Thomas Schmidt erklärt:
Die Casinos und Lotterien tragen im Bereich Glücksspiel eine große gesellschaftliche Verantwortung. Als Kernaktionär ist es der ÖBAG ein besonderes Anliegen, dass unsere Beteiligungen ihre Vorreiterrolle in Europa im Bereich Spielerschutz weiter ausbauen. Mit Erika Stark-Rittenauer können wir im Aufsichtsrat dazu einen wertvollen Input liefern.
Ein weiterer Hauptpunkt der Sitzung sei Unternehmensangaben zufolge das Restrukturierungsprogramm “ReFIT” gewesen. Dessen Maßnahmen seien geeignet, nachhaltig rund 50 Mio. Euro einzusparen. Hierzu trage unter anderem die Streichung von gruppenweit insgesamt 500 Vollzeitstellen bei. Es sei jedoch gelungen, beinahe den gesamten Stellenabbau auf Basis einvernehmlicher Trennungen und adäquater Sozialpläne zu vollziehen, so das Fazit des ReFIT-Berichts.
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