Regierung für mehr Online-Glücks­spiel-Spieler­schutz in den Nieder­landen

Posted on: 20/09/2023, 10:02h. 

Last updated on: 20/09/2023, 10:02h.

In den Niederlanden will die Regierung den Spielerschutz beim Online-Glücksspiel stärken. Aus diesem Grund plant sie für Anfang kommenden Jahres neue Vorschriften zur Verbesserung der Suchtprävention.

Cruks-Webseite
Auch das Sperrregister soll für mehr Schutz sorgen (Bild: Cruks)

Grund für die neuen Maßnahmen für mehr Spielerschutz beim Online-Glücksspiel in den Niederlanden seien laut Regierung Mängel beim bisherigen System. Nach Angaben des Ministers für Rechtsschutz Franc Weerwind zeigten jüngste Untersuchungen die Notwendigkeit von Veränderungen.

Zugleich erklärte der Minister, dass die Ansätze der Regierung nicht allen Problemspielern helfen könnten. Weerwind sagte:

Ich setze mich für die Bekämpfung der Glücksspielsucht ein, halte es aber nicht für realistisch, die Sucht gänzlich zu verhindern.

Mit Details über die Maßnahmen hielt sich der Minister jedoch zurück. Insgesamt gehe es darum, die Prävention vor Gefahren beim Online-Glücksspiel zu verbessern. Das Selbstausschluss-Register Cruks [Seite auf Englisch] spiele dabei eine zentrale Rolle.

Um dessen Bekanntheit bei jüngeren Spielern zu steigern, plant die Glücksspielbehörde im Herbst eine Kampagne. Hinzukommen sollen im nächsten Jahr Aufklärungen an Schulen. Ergänzt werden sollen diese durch E-Learning-Programme, die an alle Spieler gerichtet sind.

KSA ebenfalls für mehr Spielerschutz

Auch bei der Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) werden aktuell schärfere Maßnahmen zur Sicherung der Sorgfaltspflicht diskutiert. Auslöser sind Untersuchungen, denen zufolge der Spielerschutz beim Online-Glücksspiel in den Niederlanden nicht immer ausreichend ist.

Es stelle sich laut KSA die Frage, was ein legaler Glücksspiel-Markt bringe, wenn die Spieler dort nicht besser geschützt seien als bei illegalen Angeboten. Deshalb müssten die Online-Anbieter schneller und besser bei potenziellen Problemspielern intervenieren.

In einem Blogbeitrag betonte Behördenchef René Jansen in dieser Woche:

Beim Glücksspiel können in kurzer Zeit sehr große finanzielle Probleme entstehen. Die Anbieter sollten daher viel schneller erkennen, bei wem etwas falsch läuft, und immer in der Lage sein, schnell einzugreifen.

Anbieter mit einer Glücksspiellizenz der KSA dürften sich „nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen“. Ihre Sorgfaltspflicht den Spielern gegenüber zähle zu den wichtigsten Aufgaben. Ein legaler Glücksspiel-Markt sei kein Geschenk an die Anbieter, so die Behörde.

Er erfordere harte Arbeit und das Vertrauen der Spieler, der Regierung und der Gesellschaft als Ganzes. Es liege an den Unternehmen zu zeigen, dass sie ihre Lizenz wert seien. Deshalb dürften die KSA und die Regierung gemeinsam weiter darauf drängen, dass Glücksspiel-Unternehmen in den Niederlanden ein verantwortungsvolles Spiel gewährleisten.