Schweizer Kursaal Bern AG beantragt Lizenz für drittes Casino in Lausanne

Posted on: 28/10/2022, 10:32h. 

Last updated on: 28/10/2022, 10:50h.

Der Schweizer Casino-Betreiber Kursaal Bern plant den Betrieb eines weiteren Casinos. Die beiden Spielbanken in Bern und Neuchâtel sollen damit um eine Einrichtung in Romanel-sur-Lausanne ergänzt werden. Dies kündigte die Kursaal Bern Gruppe am Donnerstag per Adhoc-Mitteilung an.

Kursaal Bern
Die Kursaal Bern Gruppe plant den Betrieb eines weiteren Casinos bei Lausanne. (Bild: Flickr/Martin Abegglen)

Für das neue Casino in Romanel-sur-Lausanne beantrage die Kursaal Bern Gruppe eine A-Konzession bei der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK).

Zum 31. Dezember 2024 laufen in der Schweiz die Glücksspiellizenzen zum Betrieb von Spielbanken und Online-Casinos aus. Im April dieses Jahres entschied der Bundesrat, insgesamt 23 Glücksspiellizenzen neu zu vergeben. Geplant sei, zehn A-Konzessionen und 13 B-Konzessionen zu erteilen. Vor diesem Hintergrund habe sich die Kursaal Bern Gruppe für die Bewerbung um die A-Konzession entschieden. Diese kann für einen dafür ausgeschriebenen Standort erteilt werden, in dessen Einzugsgebiet rund 300.000 Personen wohnhaft sind und bei dem ein Bruttospielertrag von jährlich mehr als 30 Mio. Franken erwartet werden kann.

Konzessionen des Typs B dagegen können für Standorte ausgestellt werden, in dessen Distanz von 30 Fahrminuten rund 100.000 Personen wohnhaft sind. Für die dort angesiedelten Spielbanken soll ein Bruttospielertrag von jährlich mehr als 10 Mio. Franken erwartet werden.

Die Spielbankenkommission selbst hatte Lausanne neben Winterthur als neuen Standort für zusätzliche Casinos vorgeschlagen. Im Großraum Lausanne existiert bislang nur das Casino in Montreux mit einer B-Konzession.

Kräfte der Online-Casinos bündeln

In der gleichen Mitteilung erklärte die Kursaal Bern Gruppe, den Betrieb des Online-Casinos hurrahcasino.ch einzustellen. Stattdessen wolle sich das Unternehmen auf das Online-Casino 7melons.ch konzentrieren.

Zum Grund für die Entscheidung führte der Online-Glücksspiel-Betreiber aus:

Die beiden Plattformen 7melons.ch und hurrahcasino.ch operieren auf der gleichen technischen Basis und wurden vom gleichen Anbieter entwickelt. Mit der Fokussierung auf eine Plattform werden kostenintensive Parallelstrukturen beseitigt und Synergien geschaffen. Der Zeitpunkt für diesen Schritt ist jetzt gegeben, da sich beide Plattformen noch im Aufbau befinden. Das aufgebaute Know-how wird gebündelt und zur Weiterentwicklung von 7melons.ch genutzt, welche zukünftig alle Vorteile beider Plattformen anbieten wird.

Dies sei jedoch nicht der einzige Grund. Hinzu käme, dass das Potenzial des Schweizer Online-Glücksspiel-Marktes deutlich geringer sei als bei den terrestrischen Casinos. Das Wachstum im Online-Glücksspiel-Bereich sei entscheidend langsamer.

Dies liege an der hohen Anzahl von Spielsperren sowie illegaler Plattformen. Spielerinnen und Spieler würden häufig auf ausländische Glücksspiel-Angebote ausweichen. Damit Anbieter aus der Schweiz mit dieser Konkurrenz mithalten könnten, seien hohe Marketinginvestitionen und zugleich kostenintensive Spielerschutzmaßnahmen notwendig.

Die Konzentration auf eine einzige Plattform erlaube es der Kursaal Bern Gruppe, seine Mittel diesbezüglich effektiv einzusetzen.