Pokern trotz Corona: britische Polizei löst Glücksspiel-Treffen auf

Posted on: 04/05/2020, 12:49h. 

Last updated on: 04/05/2020, 12:58h.

An eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen ist in Großbritannien derzeit nicht zu denken. Das hat Pokerspieler in Wales in der Nacht vom Sonntag zum Montag jedoch nicht davon abgehalten, sich zum Pokern zu treffen.

Pokerkarte, Spielkarte, Mann mit Kapuze
Im britischen Wrexham hat die Polizei eine illegale Poker-Runde aufgelöst. (Bild: Pixabay/Pexels)

Wie Polizeibeamte aus Wrexham im Nordosten von Wales heute Morgen berichtet haben, seien sie auf drei Männer gestoßen, die sich trotz des derzeitigen Corona-bedingten Lockdowns offenbar zum Pokern verabredet hatten. Der Aufforderung, das Treffen aufzulösen, seien die Männer nicht nachgekommen.

Auf ihrer Facebook-Seite berichtete die Wrexhamer Rural Unit:

„Beamte stolperten über eine Gruppe von Freunden, die tranken und Poker spielten. Die Männer wurden dazu aufgefordert, den Ort zu verlassen und nach Hause zu gehen. Alle Männer wurden wegen COVID-Vergehen angezeigt. Ich denke, wir haben die letzte Hand gewonnen!“

Erst am Samstag hatte die Polizei in Wales sich besorgt darüber gezeigt, dass die Menschen zunehmend „Lockdown-Müdigkeit“ zeigten und dazu gemahnt, sich dennoch an die derzeitigen Richtlinien zu halten.

Mitte April hatte die britische Regierung die Einschränkungen um mindestens drei Wochen verlängert, mit denen die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden soll. Heute Morgen teilte Premierminister Boris Johnson mit, für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus insgesamt 388 Mio. Pfund Sterling (ca. 442 Mio. Euro) zur Verfügung stellen zu wollen.

Nicht nur Poker-Runden musste die Polizei in Wales am Wochenende auflösen, sondern auch zwei Partys. Seit dem Beginn des Lockdowns hätten die Beamten bereits über 600 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Richtlinien gestellt.

Illegale Poker-Runden während der Coronakrise

Auch in Deutschland löste die Polizei in den vergangenen Wochen trotz der Ausgangsbeschränkungen immer wieder illegale Glücksspiel-Treffen auf. In Dortmund zum Beispiel stieß sie in einer Kleingartenanlage auf eine Poker-Runde.

Dort hatten sich in einer Gaststätte Spieler zu einem Poker-Turnier versammelt. Ein Zeuge, der die illegale Poker-Runde trotz heruntergelassener Jalousien entdeckte, rief die Polizei. Als die Beamten eintrafen, seien 15 Personen vor Ort gewesen, die sich an Poker-Tischen mit Croupiers versammelt hatten.

Ebenso wie in Großbritannien wurde auch gegen die deutschen Poker-Spieler Anzeige gestellt und sie müssten nach Schätzungen der Polizei mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 4.000 Euro rechnen. Zudem werde gegen die Beteiligten wegen Verdachts auf illegales Glücksspiel ermittelt.