Parimatch verpflichtet Conor McGregor als Werbebotschafter

Posted on: 07/02/2019, 02:30h. 

Last updated on: 09/08/2019, 12:58h.

Der russische Buchmacher Parimatch ist eine Werbepartnerschaft mit dem irischen Ultimate Fighting Championship (UFC)-Star Conor McGregor (30) eingegangen. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, haben der Kämpfer und der Sportwettenanbieter einen Zweijahresvertrag unterschrieben, der McGregor zum offiziellen Gesicht der Marke macht.

McGregor im Oktagon
McGregor bei seinem letzten Kampf gegen Khabib Nurmagomedov in Las Vegas (Quelle: Flickr)

Im Rahmen einer neuen Werbestrategie soll McGregor vor allem für Promotion-Material und die Kundenaktivierung in den GUS-Staaten (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) zur Verfügung stehen.

Zu dem wichtigen Wirtschaftsraum, in dem mehr als 222 Millionen Menschen leben, gehören unter anderem Staaten wie Armenien, Weißrussland, Kasachstan, Usbekistan und Russland.

McGregor, der durch seine UFC-Weltmeisterschaftstitel und einen international ausgestrahlten Box-Kampf gegen Ex-Weltmeister Floyd Mayweather zu Ruhm und Reichtum gelangte, soll die Außenwirkung des Unternehmens erhöhen und den „kämpferischen Geist“ des Unternehmens repräsentieren.

Wer ist Conor McGregor?

Conor McGregor ist ein irischer Mixed Martial Arts-Kämpfer. Der gebürtige Dubliner bestritt im Jahre 2008 seinen ersten MMA-Profikampf in Irland und unterschrieb im Jahre 2013 einen Vertrag mit der internationalen Ultimate Fighting Championship (UFC).

Im Kampf gegen UFC Leichtgewicht-Champion Eddie Alvarez erlangte McGregor 2016 den Weltmeisterschaftstitel im Leichtgewicht, den er bis 2018 behielt.

Außerhalb der MMA-Szene wurde McGregor durch seinen Boxkampf gegen Ex-Boxweltmeister Floyd Mayweather bekannt. Obwohl McGregor gegen Mayweather nach 10 Runden unterlag, spülte das größte Fight-Event der Geschichte geschätzte 100 Millionen US-Dollar (ca. 88 Millionen Euro) in McGregors Kasse.

Nach einer fast zweijährigen Auszeit verlor der Ire im Oktober 2018 seinen UFC-Leichtgewicht-Titel gegen Khabib Nurmagomedov nach Aufgabe.

Die Partnerschaft zwischen dem Buchmacher und dem Mixed Martial Arts-Spezialisten dürfte kein Zufall sein. Bereits im Juli 2018 schloss Parimatch eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Ultimate Fighting Championship und wirbt im Rahmen der Kämpfe für sein Wettangebot.

Nach Aussagen von Parimatch-Match CEO Sergey Portnov, spielte vor allem dessen persönliche Leidenschaft für den Kampfsport beim Abschluss der Kooperationen mit der UFC eine Rolle.

Ein Buchmacher macht Schlagzeilen

Parimatch stand in der letzten Zeit immer wieder in den Schlagzeilen.

Putin und McGregor
Ob sich McGregor nach dem Deal mit Parimatch noch mit Vladimir Putin ablichten lässt, ist unwahrscheinlich. (Quelle: Wikipedia)

Ende Januar gab der Konzern bekannt, sein Gaming-Portfolio durch die virtuellen Slot Machines und Tischspiele des iGaming-Anbieters Habanero erweitern zu wollen. Der Schritt sollte dabei helfen, das Spielangebot im Onlinebereich zu erweitern und Kunden ein abwechslungsreicheres Spielerlebnis zu bieten.

Diese positive Meldung wird allerdings von aktuellen Nachrichten aus Russland überschattet.

Wie am Mittwoch – dem Tag der Bekanntgabe des McGregor-Deals – bekannt wurde, erweiterten die russischen Steuerbehörden die Liste von Unternehmen, mit denen russische Zahlungsdienstleister und Banken in Zukunft keine Transaktionen abwickeln dürfen. Auf der Liste steht nun auch der Name Parimatch.

Der Wettanbieter hält zwar eine russische Sportwettenlizenz, bietet in anderen Ländern aber Online-Poker und Online-Casino-Spiele an. Dies wird von den russischen Behörden nicht toleriert.

Obwohl der russische Staat sein hartes Vorgehen gegen Online-Glücksspielseiten in der Vergangenheit immer wieder mit Suchtprävention und den gesellschaftlichen Negativfolgen des Glücksspiels rechtfertigte, könnten im Fall von Parimatch andere Faktoren von Bedeutung sein.

Die Holding sponsort in der Ukraine allein sieben verschiedene Verbände und Mannschaften (Darunter Shakhtar Donezk) und unterstützt dadurch den lokalen Sport. Dies könnte dem russischen Staat missfallen, der seit 2014 mit der Ukraine in einem geopolitischen Konflikt über die Ostukraine und die Region Donezk steht.

Auch Conor McGregor macht von sich reden

Nachdem McGregor im Oktober den Hauptkampf der UFC 229 gegen den Russen Khabib Nurmagomedov verlor, wurde es in Sachen Kampfsport still um den Iren.

Nicht so in den Boulevard-Medien. Im November 2018 geriet McGregor wegen seines rüden Fahrverhaltens in den Fokus der irischen Richter und musste seinen Führerschein für sechs Monate abgeben.

Pferderennbahn in Liverpool
McGregor soll Murray im Rahmen des Grand National getroffen haben (Quelle: Wikipedia)

Letzte Woche dann die Meldung [Link auf Englisch], McGregor habe ein uneheliches Kind mit der 26-jährigen Terry Murray.

Die alleinerziehende Mutter behauptet, McGregor im April 2017 bei einem Aufenthalt in Liverpool getroffen zu haben. Nach dem Grand National, einem der bedeutendsten Pferdrennen Großbritanniens, sei es dann zu einem One-Night-Stand im örtlichen Hilton Hotel gekommen.

Obgleich McGregor die Vorwürfe bestreitet, soll nun ein DNA-Test klären, ob der kontroverse Fighter tatsächlich Vater des Kindes ist.

Laut Berichten der irischen „Sun“ äußerte McGregor, dessen Langzeitfreundin Dee Devlin (31) zum selben Zeitpunkt mit dem zweiten Kind des Paares schwanger gewesen sein soll, dass nicht er, sondern ein Freund die Nacht mit Murray verbracht habe.

Kürzlich veröffentlichte Fotos, die aus der besagten Nacht stammen sollen und McGregor und Murray allein in einem Badezimmer zeigen, könnten allerdings andere Schlüsse zulassen.

Was bringt die Zukunft?

Sowohl für McGregor als auch für die Geschäftspartner des Iren dürften positivere Nachrichten von Interesse sein.

Eine solche Nachricht wäre sicherlich ein Kampf im Oktagon. Nachdem ein Rückkampf mit Khabib Nurmagomedov (30) aufgrund dessen langer Sperre derzeit ausgeschlossen scheint, wäre ein MMA-Fight gegen den Japaner Tenshin Nasukawa (20) eine mögliche Option.

Ein passendes Match-Up, schließlich teilen die Kämpfer eine Erfahrung: Sie beide verloren gegen den ehemaligen Box-Champion Floyd Mayweather (41).